Gott hat immer Zeit. Aber wie viel Zeit nehme ich mir für Gott?

Ich bin gerne Pastorin, ich bin gerne Lernende, liebe es eine möglichst gute Verlobte zu sein und ich arbeite gerne hart für Gottes Reich – ich renne meist durchs Leben und mir fällt es schwer zu ruhen. Nicht nur Pausen zu machen oder mal im Bett zu liegen und eine Serie zu schauen, sondern in mir drinnen Ruhe und Frieden zu haben.

Was es bedeutet Kind zu sein

Letztens hatte ich es mal wieder geschafft mich nur mit meiner Bibel, meinem Journal und ein paar Stiften auf den Balkon zu setzen. Obwohl es mir aktuell schwer fällt und ich lange brauche um mich so richtig zu konzentrieren, sprang mir dieser Vers entgegen:

“Seht doch, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es tatsächlich.” – 1. Johannes 3, 1 (Basisbibel)

Als ich diesen Vers gelesen hatte, musste ich erstmal kurz inne halten und dann als nächstes den Duden aufschlagen. Ich hatte mir schon lange keine Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet Kind zu sein. Nicht im Bezug auf meine Familie hier auf Erden und noch weniger im Bezug auf meine Beziehung zu Gott.

“Und wir sind es tatsächlich…”
Unter all den Rollen, die ich im Leben einnehme, fällt es mir am schwersten Kind zu sein. Zu verstehen, dass ich in erster Linie einfach Gottes Kind bin und nichts dafür tun muss um diese Rolle zu haben, fordert mich unendlich heraus. Kind sein ist für mich weder besonders greifbar, noch habe ich das Gefühl dadurch irgendeinen positiven Unterschied in der Welt zu machen. Ich renne lieber, als das ich ruhe und dennoch genüge ich Gott, wenn ich einfach nur bin. Fast unbegreiflich.

Für den Gott der immer Zeit für mich hat, mache ich kaum Zeit in meinem Leben

“Dana, ich wünsche Dir, dass du es aushalten kannst zu sein,” hat eine Bekannte vor langer Zeit zu mir gesagt. In den stressigsten Phasen meines Lebens muss ich mich fast dazu zwingen. Für den Gott der immer Zeit für mich hat, mache ich kaum Zeit in meinem Leben, weil ich zu beschäftigt bin zu tun.

Ich weiß es wird nicht einfach werden, aber ich nehme mir heute wieder vor zu lernen als erstes Gottes Kind zu sein – zu wissen, dass Gott immer Zeit hat und ich immer kommen kann, weil er mich so liebt.

Zeit bei ihm um einfach zu sein und nicht zu tun.

Machst du mit?