Nachfolgend ist eine Liste, wofür ich ganz besonders dankbar bin. Jeder dieser Punkte hat mein Leben in den letzten 30 Jahren sehr geprägt und wenn ich sie so zusammengefasst sehe, erfüllt mich das mit so viel Ehrfurcht vor dem Leben und vor Gott, denn wenn die letzten 30 Jahre schon so intensiv und wundervoll waren, was kommt wohl in den nächsten 30 Jahren? Ich bin gespannt.

  1. Fangen wir mal ganz von vorne an: Ich bin dankbar als Neugeborene eine fast tödliche Blutvergiftung überlebt zu haben. Und, dass Jesus mir viele Jahre später gezeigt hat, wie mein kleines Bett damals von Engeln umgeben und er mir näher war als jeder Mensch es je sein könnte.
  2. Meine Kindheit zum Großteil draußen in den tiefen Wäldern und weiten Feldern der süddeutschen Provinz verbracht zu haben. Die unendlich vielen Abenteuer, die wir als Kinder dort erleben durften.. Kein einziger Tag war langweilig.
  3. Obwohl meine Eltern nicht viel hatten – finanziell gesehen – hat es mir an nichts gemangelt. Ich habe früh gelernt genügsam und dankbar zu sein für das, was ich habe, statt immer mehr zu wollen.
  4. Die unzähligen selbst ausgedachten, wilden, abenteuerlichen, lustigen, kreativen, und tiefgründigen Gute Nacht Geschichten meines Papas jeden Abend. Und dass er uns sehr oft Narnia und ähnliche wundervolle Bücher vorgelesen hat.
  5. Mir wurde als Jugendlicher viel Vertrauen von meinen Eltern entgegen gebracht, sodass ich unfassbar viele (gute wie schlechte) Erfahrungen sammeln durfte, die mich sehr geprägt haben.
  6. Meine insgesamt sehr schöne Schulzeit, meine treue Gruppe von Freunden damals, der Kunstleistungskurs bei dem ich meine Leidenschaft fürs Malen und Zeichnen richtig auszuleben lernte.
  7. Dass Gott mich 2008 aus einem tiefen, dunklen Loch von Selbstzerstörung herausgeholt hat, einfach durch seine Liebe. Der Heilungsprozess, der damit begann, war eine so intensive Zeit des Wachstums und Lernens.
  8. Meine Mentorin bei der ich mehrere heilsame Monate in meiner Abi-Zeit leben durfte. Viele Stunden Gespräche, Gebet, Bücher, Meditation, heilsame Musik, aber auch zusammen wild und frei über Felder rennen und im Bach schwimmen und mit ihren Pferden sattelfrei durch die Wälder reiten.
  9. Seelsorge bei der ich an die tiefen Wurzeln meiner Ängste und Verletzungen gehen konnte, sowie auch die tiefenpsychologische Psychotherapie bei der ich die Ursachen meiner damaligen Essstörung erkennen und bearbeiten konnte. Beides hat unfassbar viel Tiefe in mein Bewusstsein über mich selbst gebracht.
  10. Meine damalige Gemeinde in Schwäbisch Gmünd, wo meine spirituelle Reise ihren Anfang nahm. Die Samstagabend Gottesdienste waren so lebensverändernd.. meine Taufe mit dem Heiligen Geist, lachen, weinen, am Boden zerschmelzen alles zugleich. Die Grundsteine meines heutigen Glaubens wurden dort gelegt.
  11. Die Kunst-Jüngerschaftsschule bei YWAM bei der ich so intensiv Gott kennenlernen durfte und lernte meine Kunst für seine Ehre einzusetzen. Die dazugehörige Missionsreise nach Indien, bei der ich mir bis dahin unbekannte Armut und Leid sah, aber auch unfassbar viel Schönheit und so viele Gespräche, die mich sehr geprägt haben. Von den Bergen des Himalaya und den tibetischen Dörfern, über Hippie-Kommunen am Strand von Goa, hin zu der – auf allen Ebenen – intensiven Stadt Kalkutta. Gott hat mir durch dieses Land so viel gezeigt, vor allem sein Herz.
  12. Die zweite große Reise im darauffolgenden Sommer 2011 nach Brasilien hat mich auf persönlicher Ebene sehr gefordert. Dort durfte ich vor allem mich selbst ganz neu kennen und lieben lernen.
  13. Meine Studienzeit in Halle, meine wundervolle Mädels WG in einer schönen Altbauwohnung, die vielen Stunden Gespräche, Mitternachts Dance-Partys, Lachanfälle, Gebete, Tränen, Umarmungen und unsere vielen Abenteuer in dieser wundervollen Stadt und drumherum.
  14. Ich bin einfach so dankbar zum Studium in „den Osten“ gekommen zu sein. Die günstigen Mieten der wunderschönen Altbauwohnungen, so viel unberührte Naturschutzgebiete mitten in der Stadt, das kreative Potenzial, der beobachtbare Wandel. Ich habe mich, seit ich hier wohne, so Zuhause gefühlt – viel mehr als ich es in Süddeutschland je getan habe.
  15. Die Gemeinde in der ich hier in Halle ein geistliches Zuhause fand. Ich durfte hier einfach auftanken und vor allem zu Beginn meiner Zeit hier so so viele erleichternde Tränen fließen lassen. Die „Er-wartet“ Abende waren so ein großer Teil meiner Heilung. Der Hauskreis mit dem ich ankommen konnte und die Freundschaften, die bis heute noch bestehen. In dieser Gemeinde konnte ich auch meine Qualitäten als Leiterin ausbauen und habe mit meiner Kunst, Gebet und prophetischen Gaben dienen gelernt.
  16. Meine erste Reise nach Israel für 4 Wochen mir einer Freundin Anfang 2012. Völlig ohne Plan und doch war alles so wundervoll geführt. Wie sehr mich dieses Land und die Menschen, die uns dort begegneten und aufnahmen, geprägt haben. Ich könnte Bücher füllen.
  17. Die Zeit in Sydney im Herbst 2012, wo ich bei Ellel-Ministries ehrenamtlich gearbeitet habe und Gottes Vaterherz so richtig, richtig intensiv kennenlernte und noch mehr begreifen durfte, wie sehr er mich liebt. Einfach weil ich sein Kind bin.
  18. Dass ich die Liebe meines Lebens an einem unscheinbar wirkendem Dezemberabend sah, wie er auf einer Bühne stand und ein ruhiges, melancholisches Lied ins Mikro hauchte. Und so begann es…
  19. Meine zweite Reise nach Israel, dieses mal alleine und für fast 2 Monate für ein Praktikum bei einem psychosozialem Zentrum in Jerusalem. Es wurde ein Zuhause für mich, wie kein Land neben Deutschland je war.
  20. Dass Gott mir nach meiner Rückkehr aus Israel ganz klar bestätigt hat, dass er etwas mit Sascha und mir vor hat. (wir hatten uns gerade mal 2 Wochen vor meiner Abreise kennen gelernt.) Gott hat sich Sascha auf so starker unmissverständlicher Art und Weise gezeigt, dass auch mein Glaube dadurch sehr hoch katapultiert wurde. Und dass er jetzt so oft schon mein geistlicher Fels sein konnte, obwohl er als wir uns kennenlernten noch nicht lebendig im Glauben war.
  21. Wie ich durch pflanzliche (vegane) Ernährung wieder Freude am Essen bekam und so körperlich und seelisch wieder gesund wurde. Wie ich meine Tage nach 7 Jahren Amenorrhö wieder bekam, als ich schon gar nicht mehr damit rechnete.
  22. Die Couchsufing-, Tramp-, Wildcamp- Reise von Paris nach Rom mit einer Freundin, die ich in Israel kennengelernt hatte. Es waren so intensive drei Wochen, ich kann es kaum in Worte fassen. Aber die Erinnerungen begleiten mich immer noch und wärmen mein Herz. So wild und frei hab ich mich wirklich selten gefühlt. Und wir waren so bewahrt und von Gottes Frieden geführt.
  23. Meine 2-jährige Ausbildung zur Psychologischen Beraterin, so wertvolles Wissen, theoretisch sowie praktisch sehr lebensnah. Die dazugehörige Selbsterfahrung war auch ein wichtiger Baustein auf meinem Weg.
  24. Die Zweifel, die ich in unserer Verlobungszeit hatte. Ich werde die Nacht, als wir in Tel-Aviv am Stand über unsere Zukunft gesprochen haben, nie vergessen. Ich war kurz davor alles hinzuschmeissen, weil so vieles nicht passte und mich störte. Doch das Ja, das ich dann doch fand, war tiefer, echter, ehrlicher, stärker als das initiale Ja, als er mich bei der Verlobung gefragt hatte.
  25. Die vielen Abende am Kamin in meinem damaligen WG Zimmer. Wie wir einfach spürten Gott ist da.. so eine unbeschreibliche Geborgenheit.
  26. Unsere Hochzeit im Wald, barfuß, irgendwie chaotisch und alles war komplett undurchdacht und ungeplant, aber es war wunderschön und magisch und berührend und tief und es hat einfach zu uns gepasst. Und natürlich unsere Hochzeitsreise in Island. Abenteuer pur haha.
  27. Mein erster „richtiger“ Job in der Flüchtlingshilfe bei der Evangelischen Stadtmission Halle. Wie es dazu kam, dass ich ihn bekam, war so geführt und hat mir gezeigt, dass ich viel mehr von mir selbst halten kann. Die Arbeit mit den Jugendlichen hat mich so geprägt, mutig gemacht und die Situation von Flüchtlingen aus verschieden Teilen der Welt so intensiv verstehen gelehrt. Und dass ich bis heute (mittlerweile in einem anderen Bereich) bei der Stadtmission arbeite und so viel lernen darf und wundervollen Menschen (Kollegen und Klienten) begegnen darf.
  28. Die Schwangerschaften und Geburten meiner Kinder. Die meiner ersten Tochter hat mich zur Mutter gemacht. Es war eine natürliche Geburt und ich hab die Löwin in mir entdeckt, diese Stärke, die in mir steckt werde ich nie mehr vergessen. Es hat mich unfassbaren Respekt vor dem weiblichen Körper gelehrt. Meine zweite Schwangerschaft endete in einer Fehlgeburt in der 12. Schwangerschaftswoche, doch auch dafür bin ich dankbar, weil Gott sich mir so intensiv und nah gezeigt hat. Und ich sehe seit dem mehr denn je, dass ein gesundes Kind zu haben keine Selbstverständlichkeit ist. Meine dritte Schwangerschaft wurde 6 Wochen zu früh aufgrund eines Blasensprungs und mehreren Einleitungsversuchen mit einem sekundärem Kaiserschnitt beendet. Es war am Ende alles gut, Gott sei Dank! Für diese sehr andere Art der Geburt bin ich auch sehr dankbar und es war auf wundersame Weise eine sehr friedliche und schöne Erfahrung.
  29. Das Leben mit meiner geliebten Familie teilen zu dürfen. Einen Mann zu haben, der mich bedingungslos liebt, treu zu mir hält, mich durch so so viele Höhen und Tiefen begleitet hat und ein wesentlicher Teil auf dem Weg zur Heilung beigetragen hat. Er fordert mich täglich heraus mich weiterzuentwickeln und ich bin durch ihn an meiner Seite schon so sehr gewachsen als Mensch. Ihn als Vater zu sehen ist so unfassbar schön. Und natürlich meine beiden Töchter. Sie sind das wundervollste Geschenk meines Lebens. Ihre Mutter sein zu dürfen ist das größte für was ich je dankbar sein könnte. Ich kann meine Liebe für sie niemals in Worte fassen.
  30. Und schon bin ich bei Dreißig angekommen. Es ist mehr oder weniger eine chronologische Liste und ohne aufsteigende Wertung, aber als letztes und über allem stehende ist dieser 30. und damit letzter Punkt meiner Liste. Am allermeisten bin ich dankbar, dass ich Gott durch Jesus persönlich und nah erleben und kennenlernen durfte. Gott lebt durch den Heiligen Geist in mir, ich bin sein lebendiger Tempel, ich darf ein Licht in dieser Welt sein und mein Leben zeugt von seiner Liebe. Gott hat mich durch die Jahre begleitet, mich geheilt, mir wahre Liebe gezeigt, mich durch herausfordernde Situationen sicher geführt, gelehrt. Ich war nie alleine, seine Gegenwart ist wertvoller als alles andere.

D A N K E.