Hallo Ihr lieben Leser,

schön, dass Ihr wieder reinschaut. In meiner letzten Kolumne habe ich euch teilhaben lassen an meiner Taufe. In dieser und meiner zweiten Kolumne ist herauszulesen, dass ich mich viel mit anderen Christen unterhalte und austausche. Einige Zeit nach meiner Taufe habe ich erfahren, dass man Gottes Stimme hören kann. So wie Ihr es euch vielleicht jetzt vorstellt, habe ich auch überlegt.

  • Wie klingt denn Gottes Stimme?
  • Kann diese Stimme jeder hören?
  • Was mache ich, wenn ich es verpasst habe, auf ihn zuhören?
  • Gibt es denn wirklich so etwas hier und jetzt bei uns?

All diese Fragen schossen mir und vielleicht auch euch mal durch den Kopf. Ich werde nachher noch einmal auf diese Fragen zurückkommen.

In meinem Leben als Christ begleiten mich viele Menschen, allerdings kläre ich viele Fragen und Themen Zuhause mit der Mutti meines Freundes. Sie erzählte mir, vor nicht allzu langer Zeit nach meiner Taufe vom Thema „Gottes Stimme“ hören und wie gern sie so etwa erleben möchte.

Ich habe immer vieles gar nicht so verstanden und gedacht, anhören kann man sich das, aber erleben werde ich das bestimmt nicht. Ich bin doch so unvorbereitet und habe doch gar keine Ahnung von dem Ganzen. Ich hörte mir viel dazu an und fing an einfach mal in der Stille dafür zu beten. Was sollte schon passieren, dachte ich?

Nach meinem Gebet passierte auch nichts und ich fing an das Thema wieder beiseite zu legen. Einige Wochen später legten wir uns wie immer ins Bett und schliefen. Normalerweise schlafe ich sehr ruhig und bin ein sehr fester Schläfer mit vielen verrückten Träumen, aber ich hatte in dieser Nacht einen so eindrucksvollen, emotionalen und mitreißenden Traum, dass ich morgens aufwachte und mir die Tränen in Strömen flossen. Ich war so unglaublich aufgebracht und fertig von diesem Traum. Ich erzählte meinem Freund früh sofort von meinem Traum. Danach ging es mir etwas besser, aber ich überlegte den ganzen Tag hin und her was das zu bedeutet hatte?

Irgendwann ging ich wieder zum Alltag über und saß ein paar Tage später mit der Mutti meines Freundes und einer Bekannten aus der Gemeinde zusammen. Sie unterhielten sich über das Thema Gottes Stimme hören und ich hatte das Gefühl, ich sollte Ihnen von meinem Traum erzählen und Sie fragen, ob Gott denn auch in Träumen mit uns reden kann.

Sie antworteten beide sofort „natürlich ist das möglich“ und ich erzählte Ihnen von meinem Traum und der dort vorgekommenen Umgebung. Ich habe einen Freund, den ich schon einige Zeit nicht mehr gesehen hatte. Wir haben als Kinder und Teenager immer viel Zeit miteinander verbracht. Ich wusste, wer seine Familie ist und in meinem Traum tauchte das Haus auf, wo sein Opa damals wohnte.

Ich bekam in meinem Traum die Perspektive von jemand Außenstehenden, der diese ganze Situation begutachtete, aber genau wusste, wie es dem Menschen, der das alles erlebt, geht.
Ich fühlte mich emotional genau wie die betroffene Person und der tiefe Schmerz, die Verzweiflung und die Gedanken der Ausweglosigkeit berührten mein Herz. Ich bekam mit wie ein älterer Mann in seiner Wohnung verstarb und der Mensch, dessen Gefühle ich genau spürte, war am Boden zerstört. Genau deswegen weinte ich wie in Strömen, weil ich genau wusste, wie es diesem Menschen geht. Kurze Zeit vorher verlor ich nämlich auch meine Oma und ich denke viele wissen, wie das ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert.

Ich denke nun versteht ihr, warum ich nach diesem Traum auch so aufgebracht war. Ich hatte große Angst, weil ich hautnah dabei war und ich befürchtet hatte, ich muss jemandem diese Nachricht überbringen.

Die zwei sagten mir ich solle das erstmal auf sich beruhen lassen und mich sortieren. Denn so etwas ist keine leichte Angelegenheit. Darauf vertraute ich und wartete wieder einige Tage ab.
Dann meldete sich mein Freund bei mir und teilte mir mit, dass es ihm nicht gut geht und er mich gerne um Rat bitten möchte. Ich wusste genau, das muss noch heute passieren. Ich hatte zwar viel zu tun an diesem Tag, aber Gott machte es möglich Zeit für ein Gespräch freizumachen. Ich fuhr hin und er erzählte mir wie es im bisher erging.

Er hatte einige unschöne Momente und er sagte mir, dass sein Opa verstorben sei in der Woche und genau dem Tag, wo ich früh aufwachte, lag er in seiner Wohnung und wurde aufgefunden. Ich bekam unwahrscheinliche Gänsehaut und wusste nicht, was ich in diesem Moment sagen oder tun sollte. Wir schwiegen und kurz darauf dachte ich mir: „Jetzt oder nie. Sonst wirst du nie erfahren, warum du dir das ganze anschauen und anhören musst.

Ich sagte ihm: „Pass auf das klingt zwar etwas schräg, aber ich habe einen Traum gehabt, der genau das alles beinhaltete, was du mir jetzt erzählt hast.“ Ich sagte auch, dass ich nun Christ sei und dass dieser Traum nur von Gott kommen konnte.

Er schaute mich an und sagte: „Krass.“ Wir Beide waren so verwundert von dieser Situation und fingen an weiter darüber zu reden. Ich erzählte ihm, wie ich jedes Details, jedes Gefühl und jeden Gedanken in meinem Traum verfolgen durfte. Ich erkannte die Situation meines Freundes in meinem Traum wieder und ich sagte ihm, dass ich zu 100% wusste, wie er sich gefühlt hat und wie er sich immer noch fühlt. Dann sagte er mir, dass ein sehr wichtiger Mensch in seinem Leben vor nicht allzu langer Zeit auch verstorben war und er dann an Gott zweifelte. Des Weiteren erzählte er mir, dass er bis dato immer an Gott geglaubt hat, aber nie wirklich eine starke Bindung aufbauen konnte.

Wir redeten weiter über meinen Glauben und meinen Weg dorthin und er sprach über all seine Gedanken und Fragen. Letztendlich sagte er zu mir: „Das du diesen Traum hattest zeigt mir, dass Gott mich nie im Stich gelassen hat, egal wie ich mich verhalten habe und egal, was ich tat.“ Er schöpfte neuen Mut und fing an langsam seine Bindung zu Gott neu aufzubauen. Ich lud ihn in unsere Gemeinde ein und schenkte ihm Bücher. Wir stehen immer noch im Kontakt und Gott führt seinen Weg immer weiter.

Zum Schluss kann ich euch mitteilen, dass:

  • Gottes Stimme sehr unterschiedlich klingen kann.
  • Ich glaube, jeder der dafür offen ist, kann Gottes Stimme auch hören.
  • Man es auf jeden Fall nicht verpasst, wenn Gott mit einem spricht.
  • So etwas immer noch sehr präsent ist und uns womöglich immer begleiten wird.

Gott gibt jedem seine Gabe und man braucht keine Angst davor haben, etwas falsch zu machen oder nicht gut genug dafür zu sein. Man muss nur eine ganze Schippe Mut mitbringen und einfach auf Gott vertrauen.

Dem einen schenkt er im rechten Augenblick das richtige Wort. Ein anderer kann durch denselben Geist die Gedanken Gottes erkennen und weitersagen. Wieder anderen schenkt Gott durch seinen Geist unerschütterliche Glaubenskraft oder unterschiedliche Gaben, um Kranke zu heilen. Manchen ist es gegeben, Wunder zu wirken. Einige sprechen in Gottes Auftrag prophetisch; andere sind fähig zu unterscheiden, was vom Geist Gottes kommt und was nicht. Einige reden in unbekannten Sprachen, und manche schließlich können das Gesagte für die Gemeinde übersetzen. Dies alles bewirkt ein und derselbe Geist. Und so empfängt jeder die Gabe, die der Geist ihm zugedacht hat.
– 1. Korinther 12 Verse 8 – 11