Hey Du, schön das du wieder da bist bei einem ganz anderen Thema als Gottes Stimme hören, aus meiner vierten Kolumne. Heute handelt mein Text an dich, um das Thema Vergebung. Mein Weg wie ich noch im Beginn mit Jesus das erste Mal vergeben habe.

Zu Beginn muss ich dir erzählen, wieso ich überhaupt an diesen Punkt gekommen bin, einer anderen Person vergeben zu müssen:

Bevor ich Christ wurde, war ich mit meinem ersten Freund zusammen. Für mich war zu Beginn alles schön und ich trug lange eine rosa rote Brille. Wie man eben ist als frisch Verliebter. Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass mein Freund seltsam war und sich von mir abwandte. Ich war neugierig und wollte wissen, woran dies lag. Ich fand heraus, woran es lag. Er hatte mich mit meiner damaligen besten Freundin betrogen.

Vielleicht kennst du das Gefühl oder stehst genau auf der anderen Seite. Ich kann auf jeden Fall mitteilen, dass es sich wie ein Messerstich im Herzen anfühlte. Ich war unglaublich niedergeschlagen und es machte mich fertig. Ich versuchte die Beziehung solange ich konnte aufrechtzuerhalten.

Als Freunde waren wir immer ein Dreiergespann aus sehr guten Freundinnen. Nachdem ich das erfuhr, haben wir keinen Kontakt mehr gehabt und ich bin ihr lange nicht Zeit nicht begegnet. Ich habe sie gehasst und verabscheut für das was sie mir damals damit angetan hatte. Ich verdrängte diese ganze Geschichte irgendwann und kümmerte mich nicht weiter um dieses Thema. Ich verdrängte es und dachte es sei ein guter Weg für mich, damit umgehen zu können.

Allerdings deckte Gott dann in meinem Leben als Christ diese Karte wieder auf. Er wies mich liebevoll daraufhin. Jesus führte mich in eine Situation, in der ich mich wieder neu mit ihr auseinandersetzen musste. Da meine andere Freundin weiterhin den Kontakt aufrecht erhielt, kam ich nicht drumherum mich gemeinsam mit ihr und meiner Freundin zu treffen.

Das erste Treffen war sehr unangenehm und kalt. Wir sprachen nur wenige Worte miteinander und man merkte, wie misstrauisch wir Beide waren. Irgendwann traf ich auch meinen Ex-Freund mal wieder und bemerkte, dass ich gar keinen Hass mehr spürte und Gott mir bereits ohne, dass ich etwas verlangt habe, mein Herz mit Liebe erfüllt hat.
Immer öfter trafen auch ich und meine Freundinnen uns wieder. Gott legte dann erneut eine Aufgabe in meinen Weg und teilte mir in Form eines Buches über Vergebung mit, was ich als Christ tun muss. Ich hörte, wie Gott mir sagte, wie ich vergeben muss und welches Gebet man dafür spricht. Ich betete dafür und ließ auch andere nochmal für mich beten, da ich erkannte, ich schaffe es nicht allein meiner Freundin vollkommen zu vergeben.

Einige Tage und Treffen später bemerkte ich, wie mein Herz immer wärmer wurde. Gott legte mir ein Anliegen aufs Herz! Ich sollte einen Schritt auf sie zugehen und ihr sagen das ich ihr vergeben habe. Ihr mitzuteilen, dass ich keinen Hass mehr verspürte und gerne unserer Freundschaft eine neue Chance geben möchte.
Für mich schien das sehr komisch, aber ich habe gelernt, vieles was mir kurios erscheint, kommt von Gott. Also vertraute ich auf Gottes Anliegen und ging einen Schritt auf sie zu. Ich teilte ihr das alles mehrmals mit und für mich wurde es immer leichter ihr wieder zu vertrauen und die Freundschaft neu aufzubauen. Ich entdeckte nun auch wie Gott sie sah und ich sollte ihr diese mir unmögliche Situation übermitteln, um ihr zu zeigen, wie groß Gott ist.

Letztendlich habe ich nie wieder Hass verspürt und keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, einem von beiden die Situation von damals nochmal nachtragend vorzuhalten. Ich hätte mir nie vorstellen können, das dies möglich ist. Ich bin Gott unglaublich dankbar dafür, denn so durfte auch ich spüren, wie sich Vergebung anfühlt.

Was ich dir zuletzt noch mitteilen möchte, ist, dass Vergebung nie vorbei sein wird. Es wird immer Momente geben, in denen wir vergeben müssen und Gott wird uns mit diesen Situationen nie allein lassen oder uns mehr aufbürden als wir verkraften können.

Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

– Markus 6, 9-15