Während ich diese Zeilen schreibe, steht meine Balkontür offen, die Sonne scheint hell ins Zimmer, ich höre die Vögel zwitschern und irgendwo mäht jemand gerade den Rasen. Die perfekten Zutaten für einen Tag im Frühling, der sich heute von seiner schönsten Seite zeigt.
Es ist die Zeit im Jahr, in der mein Mann und ich unseren Jahrestag feiern. Deshalb geht mir die Frage durch den Kopf: Was braucht es, um mit jemandem wirklich dauerhaft glücklich zu sein?
„Man konnte sich auf mich nicht verlassen“
Bevor ich Erik kennengelernt habe, war ich ein ziemlich normaler Teenager. Ich bin in einer Kleinstadt zur Schule gegangen, habe die Bravo gelesen und war am Wochenende mit meinen Freundinnen tanzen. Es gab die üblichen Dramen um Jungs mit der immer gleichen Frage, wer gerade auf wen steht.
Es gehörte dazu, einen festen Freund zu haben oder zumindest einen Schwarm, den es zu erobern galt. Nach dem ersten, heftigen Liebeskummer, folgten wechselnde Beziehungen, die ich meistens aus einer Laune heraus beendet habe. Ich fand immer wieder irgendwelche Gründe, warum das mit uns nicht funktioniert.
Als ich mit Erik zusammengekommen bin, meinte ein Freund damals zu mir: „Das hält keine zwei Wochen.“ Dieser Satz hat mich noch viele Jahre verfolgt. Auch wenn zwischen uns alles gut lief, hat es nur fünf Worte gebraucht, um Zweifel in meinem Herzen zu säen. Er hatte ja Recht. Man konnte sich auf mich nicht verlassen und dafür habe ich mich zutiefst geschämt.
Wie ein schwerer Rucksack
Jeder von uns hat eine Geschichte. Keiner ist ein unbeschriebenes Blatt, sondern wir alle wurden im Laufe unseres Lebens von anderen Menschen und Ereignissen geprägt, positiv wie negativ. Manchmal schleppen wir diese Dinge wie einen schweren Rucksack mit uns herum, der uns runterzieht und das Weitergehen unmöglich zu machen scheint.
Aber wisst ihr, was die gute Nachricht ist? Jesus bietet uns einen Tausch an. Wir dürfen ihm unseren emotionalen Ballast geben und dafür eine neue Freiheit erhalten. Das habe ich erlebt. Meine Vergangenheit muss nicht meine Zukunft bestimmen, sondern über die entscheidet immer noch allein Jesus. Und bei ihm ist nichts unmöglich.
„Eine Zahl, die ich gar nicht richtig fassen kann.“
Heute sind wir 20 Jahre zusammen. Eine Zahl, die ich gar nicht richtig fassen kann. Für mich ein absolutes Wunder, wenn man bedenkt, wo ich herkomme. Es hätte 1000 gute Gründe geben können, warum unsere Beziehung scheitert. Aber das ist sie nicht, weil Jesus uns zusammenhält.
Ich merke, dass es immer wieder Phasen gibt, in denen ich mir diesen Rucksack heimlich wieder aufsetzen will. Dann erinnert er mich liebevoll daran, dass der bei ihm am besten aufgehoben ist. Du bist mehr als die Summe deiner Erfahrungen und Taten. Lass dir von niemandem einreden, dass du dich nicht ändern kannst. Denn du hast den mächtigsten Verbündeten auf deiner Seite, den man sich überhaupt nur vorstellen kann.
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