Es ist einer dieser grauen Novembertage, an denen man am liebsten einfach wieder die Bettdecke über den Kopf ziehen und liegen bleiben möchte.
Die Welt wirkt wie eingefroren, obwohl es dafür eigentlich noch gar nicht kalt genug ist. Außerdem ist es seltsam still.
Mit schweren Schritten gehe ich in die Küche und zünde mir eine Kerze an. Die Wärme tut gut. Faszinierend, wie es diesem kleinen Ding gelingt, innerhalb von wenigen Sekunden den ganzen Raum zu verändern und mit seinem Licht zu füllen. Auf einmal kommt mir alles viel weniger bedrückend vor.
Ein kleines Stück Hoffnung
Ich muss daran denken, wie wir letztens ins Erzgebirge gefahren sind und ich mich vorher gefragt habe, ob es diesmal anders sein würde als sonst. Doch auch wenn die Energiekosten steigen, strahlt weiter in jedem Fenster ein heller Lichterbogen oder eine andere weihnachtliche Figur. Wie ein entschlossenes „Trotzdem“ leuchten sie in die gesellschaftliche Dunkelheit. Ein kleines Stück Hoffnung, das sich nicht aufhalten lässt.
Jesus ist Grund zur Freude
Vielleicht macht genau das den Advent aus. Dass wir ein Licht erwarten und feiern, dass unsere hoffnungslose Welt vor über 2000 Jahren radikal verändert und auf den Kopf gestellt hat. Mein Jesus, der heute noch lebendig ist. Der auch die Dunkelheit in mir überwunden und mich frei gemacht hat. Wenn das kein Grund für Freude ist, weiß ich auch nicht.
Er schenkt mir eine neue Perspektive, die mir hilft, mich nicht vom Negativstrudel meiner Umwelt mitreißen zu lassen. Selbst jemand zu sein, der es ein bisschen heller macht und Gutes ausspricht.
Schönste Zeit im Jahr
Die letzten Wochen des Jahres gehören zu meiner absoluten Lieblingszeit. Seit ich ein Kind bin, haben diese Tage einen Zauber an sich, der mich jedes Mal wieder begeistert.
Ich kann die Beschwerden darüber, dass schon ab August die Regale im Supermarkt mit Weihnachtsgebäck gefüllt sind oder es in der Vorweihnachtszeit so stressig und alles nur noch Kommerz ist, nicht mehr hören. Natürlich geht das am eigentlichen Sinn von Weihnachten völlig vorbei. Aber es zwingt mich doch keiner, dabei mitzumachen, oder?
Blick auf Jesus
Ich will mich trotzdem darauf freuen, die vielen kleinen Dinge, die diese Zeit so besonders machen, zu genießen. Nicht nur von einer Weihnachtsfeier zur nächsten zu hetzen, sondern mir bewusst zu machen, um wen es geht. Jesus einmal mehr in den Blick zu nehmen. Weil darin mehr steckt als Gemütlichkeit und Geschenke.
Fragen:
- Worauf freust du dich?
- Was hält dich davon ab, Jesus zwischen Lametta und Glühweinständen zu entdecken?
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