Wie können wir einen Unterschied machen in dieser Welt? Eine große und wichtige Frage.
Wir können mit Gott in Verbindung treten – eins mit ihm sein. Gott in uns und durch uns macht den Unterschied, den diese Welt so dringend braucht. Nicht wir aus uns heraus. Wir können beten und die sichtbare und unsichtbare Welt wird in Bewegung gesetzt.

Was für ein Geschenk es ist, dass wir beten können?
Doch ist es nicht zu oft so, dass wir Gebet kaum wertschätzen für was es wirklich ist?
Klar, es gehört meist ans Ende eines Gottesdienstes oder Hauskreises. Man bringt vielleicht Anliegen hervor und betet dafür. Oder man betet alleine in seiner stillen Zeit für verschiedene Anliegen, die einem wichtig sind. Das ist natürlich alles sehr gut und wichtig. Allerdings ist mir letztens beim Hören eines Podcasts ein Satz besonders hängen geblieben: „Ich möchte immer mit einer Haltung der Neugierde ins Gebet gehen.“
Ich habe mich gefragt, ob ich das tue, bzw. was überhaupt meine Haltung beim Beten ist. Wie bei vielen anderen wahrscheinlich auch, ist meine Haltung beim Beten eher eine des Bittens. Ich habe so oft Anliegen, was Gott für mich machen, heilen, bewegen, klarmachen, öffnen, segnen, usw. kann. Oft danke ich auch einfach für alles, was ich habe und für meine Familie.
Doch was ist mit Neugierde? Komme ich zu ihm und lausche einfach nur? Frage ich ihn, was er mir auf’s Herz gibt zum Beten? Inwiefern schaffe ich von mir selbst loszukommen im Gebet und wirklich nur auf Gott zu schauen?
Ich muss ehrlich sagen, dass ist viel zu selten der Fall. Kein Wunder, dass ich Gebet oft als langwierig und ermüdend empfinde. Lasse ich überhaupt zu, dass Er mich dadurch erquickt?

Was bedeutet es eine Haltung der Neugierde beim Beten zu haben? Ich sehe das so, dass ich lauschend zu ihm komme, voll kindlicher Freude und Erwartung.
Neugierde ist so ein Wort, das quasi vor Lebendigkeit platzt. So möchte ich ins Gebet gehen. Nicht mit gesenkter, nüchterner Stimme, geschlossen Augen, verschränkten Fingern und gesenktem Haupt. Sondern tanzend, lachend, mit leuchtenden Augen aufblickend, malend, schweigend, schreibend, sehend, hörend, staunend.
Gott spricht. Und er tut es auf vielfältigste Weise.

Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf, wo ihn eine Frau mit Namen Martha in ihr Haus einlud. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte ihm zu.Martha hingegen machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen. Schließlich stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: »Herr, findest du es richtig, dass meine Schwester mich die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!« – »Martha, Martha«, erwiderte der Herr, »du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines. Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.«

– Lukas 10, 38-42 (NGÜ)

In dieser kleinen Geschichte aus dem Lukas Evangelium steckt etwas Essenzielles drin. Maria sitzt da, sie hört Jesu Worten zu, sie saugt jedes Wort voll Neugierde auf. Ihre Schwester dagegen hat ihren Fokus nur auf dem Dienen, sie ist unruhig, gestresst und offensichtlich genervt von ihrer ‚faulen‘ Schwester. Doch Jesus verteidigt Maria, denn sie hat sich richtig entschieden. Notwendig ist nur eines.

Wie oft verrennen wir uns im Tun und Machen und auch im Dienen und verlieren dabei uns selbst und eventuell auch Gott aus dem Blick. Denn wenn es im Glauben nur darum geht, was Gott für uns tun kann oder was wir für Gott tun können, was ist das dann für eine Beziehung? Wo ist da Liebe, Sehnsucht, Nähe, Freude? Jesus macht es ganz klar, dass es einzig darum geht, bei ihm zu sein. In Beziehung zu treten, ihm nahe zu sein.

Lass dich von ihm im Gebet überraschen. Immer wieder auf’s Neue. Es wird einen Unterschied machen, in deinem Leben und in dieser Welt.

  1. Mit welcher Haltung gehst du ins Gebet?
  2. Was erwartest du von Gott?
  3. Was liebst du am Gebet?