Herzlich willkommen bei Zuflucht! Heute melde ich mich wieder von meiner Wohnung aus und will euch von einem Moment erzählen, der am Samstagabend passiert ist und mich bis jetzt nicht losgelassen hat.

Tief bewegt

Im Moment fällt es mir aufgrund der Lage sehr schwer meine Abende mit sinnvollen Dingen zu füllen. Ich sitze erst rum, dann schaue ich Videos, esse aus Langeweile oder bin sinnlos online unterwegs. Das tut mir nicht besonders gut, aber es fällt mir schwer, mir etwas anderes zu suchen. Als ich also am Samstag mit einer Freundin unterwegs war, habe ich sie noch gefragt, was für neue Hobbys ich denn anfangen könnte. Mir fiel nichts ein.
Als ich dann abends an meinem Esstisch saß und Videos geguckt habe, kam plötzlich eine WhatsApp, die mich von Grund auf erschüttert hat. Eine andere Freundin hatte mir geschrieben, dass ihr Patenkind im Krankenhaus war und die Lage sah nicht gut aus. Ab 22 Uhr sollte es brenzlig werden. Es war 20:30 Uhr.

Manchmal liest man ja Nachrichten und nimmt sie einfach nur zur Kenntnis. Man betet, aber es bewegt einen nicht so sehr. Diesmal war es völlig anders. Ich hatte das Gefühl es wäre etwas von oben in mich hineingefallen (klingt komisch – hat sich aber wirklich so angefühlt). Ich hatte plötzlich Tränen in den Augen und wusste: Du musst Lobpreis machen.

Umkehr – Zurück zu Gott

Also habe ich gemacht, was ich zu lange nicht mehr gemacht habe. Ich habe mich bereit gemacht Gott zu loben und so in den Kampf zu ziehen. Für das kleine Mädchen. Die anderthalb Stunden waren eine Zeit, die voll von Emotionen war. Eigentlich habe ich die meiste Zeit geweint, habe gerufen, war still und habe während ich für sie gekämpft habe, meine eigenen Wunden gesehen. Natürlich nicht alle. Aber jede Sekunde wurde mir deutlicher, woran es liegt, dass ich im Moment nicht so viel Zeit mit Gott verbracht habe.
Meistens habe ich gedacht, dass es jetzt zu anstrengend wäre oder dass ich keine Lust habe. Ich hatte Zeit und alle Möglichkeiten, aber ich wollte einfach nicht mit Gott reden. Jetzt weiß ich, dass mich nicht nur diese Lügen aufgehalten haben, sondern auch meine Emotionen Gott gegenüber. Resignation und Enttäuschung waren es. Ich hatte einfach keine Lust Ihn so sehr an mich heranzulassen. Ich wollte alleine sein.

Es ist jetzt Sonntagvormittag und man sieht mir meinen letzten Abend an. Ich bin auch immer noch sehr nah am Wasser gebaut. Aber ich glaube, der wichtigste Schritt ist getan. Ich habe wieder ‚Kontakt aufgenommen‘. Es war nicht so, als hätte ich gar nicht mit Gott geredet, aber ich habe eben versucht den Kontakt oberflächlich zu halten, damit Er ja nicht an mein Herz kommt.

Gott wartet auf dich

Ich habe heute Morgen die Nachricht bekommen, dass es dem Mädchen gut geht. Ein Wunder! Und ich bin sehr dankbar.

Was ich gelernt habe? Gott kann die schlimmsten Situationen nutzen und sie zum Segen machen. Gott kann auf Art und Weisen sprechen, die wir niemals erwartet hätten. Gott will mit dir zusammen sein und wenn du nicht hinhören willst, dann verschafft er sich Gehör.
Vielleicht läufst du auch weg oder willst Gott nicht an dich heranlassen. Das kann ich so gut nachvollziehen. Aber Gott wartet auf dich und irgendwie wird er sich dir zeigen. Und Gott kennt dich und weiß, welche Begegnung du gerade brauchst und wo deine Wunden liegen. Er wird kein Salz in die Wunde streuen, sondern sie salben.

Als ich gefragt habe, wie ich meine Zeit füllen kann, hat Gott mir gezeigt was ich tun soll. Das war also Gottes Weckruf an mich. Natürlich ist das Schlimme nicht deswegen passiert, aber Er hat es genutzt. Was wird dein Weckruf sein?