Hallo zusammen!

Mittlerweile seit fast anderthalb Jahren schreibe ich diese Kolumne bei keineinsamerbaum und ich liebe es! Ich bin unglaublich dankbar, dass ich hier einen Ort habe, an dem ich schreiben kann, meinen Gedanken freien Lauf lassen kann, Fragen stellen und zweifeln und manchmal einfach danken und mich freuen kann.

Ich bin dankbar, für eine Plattform, auf der es plötzlich wichtig war, was ich denke. Ich habe eine Stimme bekommen. Vorher dachte ich, dass sich sicherlich niemand meine Kolumnen durchlesen würde und ganz oft denke ich das immer noch. Aber ich bekomme Rückmeldungen und freue mich, mit anderen über Themen ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich, ermutigen zu können aber auch herauszufordern. Und wenn am Ende des Tages auch mal niemand meine Beiträge liest, dann ist es auch okay.

Schreiben als Therapie

Für mich ist das Schreiben hier wie eine Therapie. Es ist eine Form der Selbstreflexion, die nochmal stärker ist als bloße Gedanken. Ich muss formulieren, das heißt Gedanken werden konkret. Das schätze sich sehr – auch wenn es sehr herausfordernd ist. Ich kann mich nicht erinnern wie oft ich beim Schreiben meiner Kolumnen in Tränen ausgebrochen bin und das Schreiben unterbrechen musste. Und es war so heilsam. Ich weiß, Gott schaut mir zu. Und ich weiß, meine Gefühle und Gedanken sind echt und haben ihre Berechtigung. Dass ich das jetzt weiß, hat viel mit dieser Kolumne zu tun. Danke!

Das klingt jetzt nach Abschied – ist es aber nicht! Ich möchte einfach Danke sagen. Und ich möchte gleichzeitig Veränderungen eingehen. Meine Kolumne erscheint jetzt nicht mehr alle zwei Wochen, sondern ab jetzt alle vier Wochen. Das hat sich in meinen Gedanken schon irgendwie angebahnt und ich glaube, es ist Zeit.

Warum ich diesen Schritt gehen möchte

Ich habe vorhin über meine Motivation dahinter nachgedacht. Was möchte ich mit den 1-2 Stunden mehr anfange. Will ich einfach eine Folge mehr schauen? Will ich sinnlos durch Instagram scrollen? Will ich mehr Freizeit? Ein Teil von mir ist sehr versucht, die Zeit genau darin zu investieren. Klar. Ist ja auch bequem.
Dann habe ich aber gedacht: Der Blog hat mir eine Stimme verschafft und tut das auch weiterhin. Vielleicht sollte ich auch auf andere Stimmen hören. Ich habe Lust, mich den Meinungen von Menschen auszusetzen, die nicht mit meinen eigenen einhergehen. Oder mit Meinungen, die kontrovers sind. Oder mit Meinungen, die ich nicht verstehe. Eine Stimme zu haben ist cool, anderen zuzuhören aber auch. Vielleicht werde ich mich dem wieder ein bisschen mehr widmen.
Das klingt jetzt sehr idealistisch. Ist es auch. Und natürlich werde ich das auch mal vergessen und einfach Netflix schauen. Aber vielleicht hilft es mir mit diesem Vorhaben zu starten und es hier geschrieben zu haben. Dinge zu formulieren, macht sie realer und ruft sie ins Leben.

Warum also nicht mehr alle 2 Wochen? Weil es echt anstrengend ist, alle zwei Wochen etwas zu sagen, das relevant ist. Und ja, eigentlich ist das ein Anspruch, den ich nicht haben muss. Aber irgendwie möchte ich schon Worte voller Gehalt sagen und nicht nur Small Talk in Blog-Form schreiben. Da darf ich sicherlich noch lernen, gnädiger mit mir zu werden, ein Stück Strenge will ich mir da aber beibehalten.

Jedenfalls scheint es mir an der Zeit mich wieder mehr anderen zu öffnen. Andere anzuhören und mich selbst und meine eigene Meinung in Abgrenzung oder Annäherung dazu zu schleifen.
Und wer weiß! Vielleicht kann ich helfen, jemand anderem eine Stimme zu verleihen.