Willkommen zurück zu Zuflucht! Während ich hier gerade schreibe, sitze ich im Haus meiner Großeltern an der Ostsee und habe mir einen Moment Alleinsein erschlichen. Das klingt eigentlich zu negativ – mir fällt es einfach schwer, mich herauszunehmen und nicht Gemeinschaft zu haben, die ich doch zu gern in mich aufsaugen möchte.
Auszeit nehmen
Ich mag es hier. Den Wald, die Felder, die Gerüche, die Menschen – alles klingt nach Kindheit für mich. Und irgendwie ist es gleichzeitig Abschied, denn so wie es damals war, ist es eben nicht mehr. Manche Bäume sind gefällt, Zäune da wo früher Feld war und so weiter. Es ist trotzdem schön.
Ich habe mir eine Auszeit genommen von meinem Alltag, weil ich mal raus musste. Irgendwie wurde mir meine Welt zu klein und gleichzeitig zu groß. Probleme, die wie Hügel sind, wurden zu Wolkenkratzern und meine Seele hat sich nach Veränderung gesehnt. Also bin ich weggefahren. Es geht mir schon ein bisschen besser. Ich versuche Kraft für die anstehenden Monate voller Uni zu tanken.
Leider schwirren in meinem Kopf tausend Gedanken und doch kein Ganzer. Vielleicht braucht mein Gehirn mal kurz ein Reset. Wie Puzzleteile, die aus der Packung geschüttet werden oder wie Mikado-Stäbchen, die wild herumliegen und tausend Konstellationen ermöglichen.
Ich bin
Ich habe heute keine Power-Idee oder Offenbarung, keine Wut und auch keine Begeisterung, die ich dir schreiben könnte. Deswegen möchte ich dir den Gedanken mitgeben, in dich zu gehen, zur Ruhe zu kommen und einfach nur zu sein. Atme Gott und atme das Leben und komm zur Ruhe. Ich bete, dass dir das gelingt! Wir leben in einer immer schnelleren Welt, die immer mehr verlangt und zu immer mehr Leistung zwingt. Aber was ist, wenn ich einfach mal Ich bin und wenn ich einfach nur Bin. Mich trägt gerade die Gewissheit, dass Gott da ist und dass er die Liebe ist. Müsste uns das nicht reichen? Ich wünsche mir, dass es mir immer mehr reicht und alles andere danach kommt. Im Moment verfalle ich oft in Selbstmitleid, in Zweifel, Ängste, Bedrückung. Aber ich will lernen zuerst zur Ruhe zu kommen und von dort aus mit Kraft vorwärts zu gehen.
Wer nur den lieben Gott lässt walten
Seit ich angefangen habe zu schreiben, dudelt in meinem Kopf „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ und weil das Lied alles sagt, was ich denke und nicht besser formulieren kann, lass ich es dir zum Schluss hier.
Vielleicht kannst du das nicht mehr hören – dann lies doch einfach mal nur. So viel Wahrheit.
Wer nur den lieben Gott lässt walten
Und hoffet auf Ihn allezeit
Der wird er wunderbar erhalten
In aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott dem Allerhöchsten traut
Der hat auf keinen Sand gebaut.
Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es dass wir alle Morgen
Beseuftzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
Nur größer durch die Traurigkeit.
Man halte nur ein wenig stille
Und sei doch in sich selbst vergnügt
Wie unsres Gottes Gnadenwille
Wie sein‘ Allwissenheit es fügt
Gott der uns Ihm hat auserwählt
Der weis auch sehr wohl was uns fehlt.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen
Verricht das Deine nur getreu
Und trau des Himmels reichem Segen
So wird Er bei dir werden neu.
Denn Welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt den verlässt Er nicht.
Sei gesegnet!
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