Während ich diesen Text schreibe, fallen Sonnenstrahlen ins Zimmer, Vögel zwitschern, ich höre Gespräche gut gelaunter Passanten vor meinem Fenster und ich frage mich, warum das so wenig mit mir macht. Ich habe nicht das geringste Bedürfnis danach, jetzt rauszugehen, sondern finde es in meinem Keller-Büro gerade ziemlich gemütlich.

Sommerliche Lethargie

Die meisten Menschen um mich herum blühen auf, wenn es wärmer wird. Ich kenne kaum jemanden, der den Sommer nicht großartig findet. Ich dagegen mag Winter, Nebel oder Tage, an denen es Bindfäden regnet. Tatsächlich kann ich mit dieser Jahreszeit irgendwie am wenigsten anfangen. Neben der Tatsache, dass ich Temperaturen ab 25 Grad schon mal ganz grundsätzlich unnötig finde, stört mich diese merkwürdige Stimmung, die sich dann überall ausbreitet. Eine Art sommerlicher Lethargie. Sobald die ersten in den Urlaub fahren, fallen ständig Termine aus, Projekte liegen auf Eis, Gruppen treffen sich erstmal nicht mehr und alles scheint im Standby-Modus den Herbst abzuwarten.

Klar, im Sommer haben die meisten von uns ihren verdienten Urlaub. Die Hälfte des Jahres ist geschafft, man braucht dringend eine Pause und nutzt das schöne Wetter, um einfach mal rauszukommen. Alles nachvollziehbare Gründe, warum manches nicht passiert.

Geistliche Antennen auf Empfang

Und trotzdem regt sich in mir ein rebellischer Trotz, der das nicht akzeptieren will. Denn ich beobachte bei mir und anderen, dass in dieser Zeit oft nicht nur das Arbeitsleben pausiert, sondern das geistliche Leben gleich mit ins Sommerloch fällt. Wenn alltägliche Routinen fehlen, ist es nicht leicht, gute Gewohnheiten beizubehalten. Andererseits kann es auch eine Chance sein, fernab der eingespielten Strukturen genauer hinzuschauen, was davon eine Veränderung braucht. Also eigentlich keine ganz schlechte Zeit für frischen Wind, oder?

Ich möchte in den nächsten Wochen nicht einfach nur die Füße hochlegen und die Zeit verstreichen lassen. Da muss doch mehr drin sein! Ich will meine geistlichen Antennen nicht einfahren, sondern auf Empfang stellen. Weil mein Gott jeden Tag etwas zu sagen hat, egal wo ich gerade bin. Dieser simple Gedanke löst in mir Vorfreude aus.

Gott hat kein Sommerloch

Ich will dir Mut machen, die Sommermonate ganz bewusst zu nutzen, um dich neu inspirieren zu lassen und dein ganz eigenes Abenteuer mit Gott zu erleben. Vielleicht hast du eine Frage, auf die du schon lange eine Antwort suchst? Oder vermisst deinen lebendigen Glauben, der mal voller Leidenschaft war?
Nimm dir Zeit, diesen inneren Spuren nachzugehen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Gott kein Sommerloch hat, sondern etwas Geniales mit deinem und meinem Sommer vorhat.