Es ist so leicht zu konsumieren, viel leichter als zu kreieren. Das geht wahrscheinlich jedem so. Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder herausfordern, kreativ zu bleiben und das Leben aktiv zu gestalten.
Mit ‚kreativ sein‘ meine ich nicht unbedingt nur künstlerisch sein. Das wir so oft gleichgesetzt, aber ‚kreativ sein‘ ist so viel mehr als malen oder Musik machen.
Kreativ sein bedeutet auch achtsam zu sein, sich nicht passiv vom Strom mittreiben zu lassen und über Missstände zu meckern, sondern das Leben aktiv, bewusst und inspiriert zu gestalten.
Und das beginnt direkt nach dem Aufwachen. Zum Beispiel statt das Handy zu zücken und an die bevorstehenden Termine des Tages zu denken, erst einmal Dankbarkeit zu praktizieren. Für den neuen Tag, die Sonne, ein warmes, sicheres Zuhause, für deinen gesunden Körper, die lieben Menschen in deiner Nähe.. es gibt unendliche Gründe, um den Tag mit Dankbarkeit zu beginnen.
Dann kann man auch das Fenster weit öffnen und tief einatmen, Gerüche und Geräusche wahrnehmen und die frische Morgenluft auf der Haut spüren. Und dann einen Moment auf den Körper hören, gibt es irgendwo Verspannungen? Dann ist eine morgendliche Dehnungssession Gold wert. Es muss alles nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. All die Dinge, die ich gerade beschreibe habe, mache ich an manchen Morgenden innerhalb von 10 Minuten und, wenn etwas mehr Zeit ist, kann man das natürlich ausweiten durch einen Spaziergang, Meditation in Gottes Gegenwart, ruhige Klänge und eine aufwärmenden Gymnastik Übung. Gefolgt von einem großen Glas Wasser und einem Frühstück aus frischen Früchten.
Und das ist nur der Beginn des Tages. Ich bin sicher, dass der Tag so einen anderen Verlauf nehmen wird, als wenn man gestresst aus dem Bett stolpert, sich Kaffee aufsetzt und währenddessen schon das Handy anmacht und Nachrichten liest, während man im Hinterkopf schon überfordert mit den bevorstehenden Aufgaben ist.
Ich persönlich kenne beides (bis auf den Kaffee.. Kaffee mochte ich nie *zwinker*). Der Unterschied ist aber enorm. Dann achte ich auch drauf, wie ich die „Lücken“ meines Tages fülle. Wenn ich mit dem Fahrrad irgendwo hin muss, nehme ich, wenn möglich, den Weg, der mich durch die schönen, ruhigen, grünen Straßen führt oder bestenfalls durch eins der vielen Naturschutzgebieter der wundervollen Stadt Halle. In der Zeit atme ich tief ein, spüre den Wind und die Bewegung und rede mit Gott. Wirklich, die besten Gebetszeiten hab ich auf dem Fahrrad oder beim Laufen. Umgeben von seiner Schönheit kann ich gar nicht anders, als ihn zu loben und ihm zu danken. Was ich damit sagen will, ist, dass es viele Kleinigkeiten sind, die unser Leben enorm prägen.
Natürlich betrifft der kreative Lebensstil auch andere große Lebensbereiche, wie berufliche Entscheidungen, wie man seine Wohnung einrichtet, seine Kinder erzieht und Beziehungen baut.
Psalm 104 beschreibt wunderschön, wie wild und kreativ unser Gott ist.
In Licht hüllst du dich wie in ein Gewand, den Himmel spannst du wie ein Zeltdach aus. Er, der die Säulen seiner Wohnung im Wasser ´des Himmelsgewölbes` errichtet, der Wolken zu seinem Wagen macht und auf Flügeln des Windes erscheint, der Winde zu seinen Boten macht und Feuerflammen zu seinen Dienern – er hat der Erde ihr Fundament gegeben, so dass sie für immer und ewig nicht wankt. Du, ´Gott`, bedecktest sie mit gewaltigen Wassermassen wie mit einem Kleid, selbst über den Bergen standen die Fluten.
– Psalm 104, 2-5 (NGÜ)
Ich empfehle den Psalm komplett nachzuschlagen. Es ist wirklich wunderschön, sich das vor’m geistigen Auge auszumalen (und vielleicht wirklich zu malen?).
In Seiner Schöpfung steckt so viel Liebe und Kraft, Zärtlichkeit und Wildheit zugleich und das inspiriert mich, auch meine Welt zu gestalten. Mit der selben Energie. Denn Gottes Geist ist in uns lebendig, wenn wir es zulassen und somit sind wir befähigt zu kreieren, mit ihm und durch ihn. Wir, als Ebenbild des kreativen Schöpfers, sind ebenso dazu geschaffen, kreativ zu sein.
- Was bedeutet für dich ‚kreativ sein‘?
- Siehst du dich selbst als kreativ?
- Wie gestaltest du deinen Tag?
- Konsumieren oder kreieren?
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