Was haben wir überhaupt in der Hand? Sich zu sorgen, zu planen, vorzubereiten, positive Szenarien visualisieren.. all das ändert nichts an der Tatsache, dass uns das Leben manchmal überrascht, ja sogar überrumpelt. Es kann jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren.

Seit der letzten Kolumne, in der ich über meinen unerwarteten Krankenhausaufenthalt geschrieben habe, ist viel passiert und ich würde gerne ein bisschen davon teilen.

Dankbarkeit hat mir jeden Tag geholfen, positiv zu bleiben und es sind täglich neue Dinge aufgekommen, für die ich dankbar bin. Außerdem hat ein tiefer Frieden sich über mein Herz gelegt und ich war selbst überrascht, wie ruhig ich angesichts all der Ungewissheiten war.

Unsere wundervolle Tochter wurde gesund und munter am 14. April 2020 geboren, 5 Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin. Es kam alles so anders als gedacht, aber ich habe Gott trotzdem so stark gespürt und erlebt.
Als ich mich entschieden habe die Situation komplett an Gott abzugeben, weil ich es selbst einfach nicht kontrollieren kann, hatte ich keine Angst mehr. Selbst als mir gesagt wurde, dass seitens der Ärzte aufgrund mehrerer Faktoren dringend zu einem Kaiserschnitt geraten wird.
So hatte ich mir die Geburt sicherlich nicht vorgestellt und in der kommenden Kolumne Vom wilden Herzen einer Mutter gehe ich mehr auf die Geburt ein und wie es meinem Mutterherz damit ging und im Nachhinein geht.

Hier wollte ich aber einfach ein kleines Update geben, weil ich in der letzten Kolumne von dem frühen Blasensprung geschrieben habe und nun das Wunder, das Gott bewirkt hat, an euch weitergeben möchte. Das Wunder ist unsere Tochter gesund in den Armen zu halten. Sie hatte kaum Anzeichen eines Frühchens, so als wäre ihre Entwicklung in der Woche seit dem Blasensprung um das dreifache beschleunigt worden.
Der Kaiserschnitt wurde genau zur rechten Zeit gemacht, denn, so wurde es mir später von der Ärztin berichtet, waren in der Nabelschnur bereits Infektionswerte festgestellt worden, die aber nie beim Baby angekommen sind. Sie musste überhaupt nicht medikamentös behandelt werden, blieb auch nur zwei Nächte zur Überwachung auf der Frühchenstation, konnte dann für eine Nacht zu mir und am nächsten Tag durften wir schon zusammen nach Hause. Das hätte ich nie erwartet und sehe einfach Gottes Hand in dem, wie es verlaufen ist. Viele standen mit uns im Gebet und ich bin überzeugt davon, dass das großen Einfluß darauf hatte, wie alles verlaufen ist.

Ich bin mir sicher, dass der vorzeitige Blasensprung, der plötzliche, ungeplante Kaiserschnitt und die Begebenheiten, die dazu geführt haben, nicht von Gott initiiert wurden. Er hat aber alles zum Guten gewendet und zeigt mir dadurch wieder einmal, dass ich wirklich vertrauen und loslassen kann.
Selbst wenn Unerwartetes, Beängstigendes und schier Unüberwindbares auf einen einprasselt, auch wenn es frustrierend, ärgerlich, schmerzhaft ist, was uns passiert, Gott ist und bleibt gut und er lässt uns gerade in solchen Zeiten nie im Stich. Ich möchte euch ermutigen eure ganz persönlichen Wunder in herausfordernden, turbulenten Zeiten zu sehen.

  1. Was fordert dich gerade besonders heraus?
  2. Wo sehnst du dich nach Gottes Fügung, seinem Frieden, einem Wunder?
  3. Hast du Menschen, die mit dir im Gebet durch schwere Zeiten gehen? Traust du dich um Gebet zu bitten?