Ich habe das Gefühl, dass gerade mehr denn je auffällt, wie unser Fokus unsere Realität bestimmt.

Ich frage mich manchmal, wenn ich Kommentare unter Nachrichtenmeldungen lese, warum sich vermeintlich erwachsene Männer und Frauen zanken und jaulen und meckern und wirre Theorien verbreiten. Manche beschäftigen sich mit nichts anderem – Tag ein Tag aus – und bestätigen ihre Sichtweise auf der „Youtube University“.

Die Suche nach Antworten

Ich möchte eigentlich nicht abfällig über diese Menschen reden, in gewisser Weise kann ich sogar verstehen, woher dieses Verhalten kommt.
Diese scheinbar unkontrollierbare Situation aktuell, die vielen Einschränkungen der eigentlich so selbstverständlichen Freiheiten lassen uns fieberhaft nach Antworten suchen, nach etwas, was in all dem, was passiert, Sinn ergibt.
Selbst wenn man einen Sündenbock hat und herablassend über diesen schimpft und sich mit der „Wahrheit“ über alle „Unwissenden“ erhebt, ist das letztendlich eine Strategie mit einer tief erschütternder Unsicherheit umzugehen. Deshalb tun mir diese Menschen leid.

Es ist nicht selbstverständlich mit tiefem Vertrauen durch das Leben zu gehen. Sich Sorgen zu machen ist letztendlich ein unbewusster Versuch Kontrolle zu erlangen. Doch es raubt so viel Kraft und gesund ist es auf lange sich auch nicht.

Der richtige Fokus

Ein Vers in der Bibel, der mir seit einigen Wochen wichtig geworden ist, steht in Phillipper 4, 8 und lautet:

Und noch etwas, Geschwister: Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird. (NGÜ)

Was die einzelnen Elemente dieser Aufzählung bedeuten kann man theologisch sicher detailliert auslegen. Mir geht es eher um die allgemeine Aussage: Setzt euren Fokus auf das Gute. Auf Jesus. Denn all diese Eigenschaften verkörpert Jesus vollkommen. Wenn wir ihm nachfolgen, wird sich unser Fokus auf ihn richten. Die Frage ist, folgen wir ihm wirklich nach? Oder sind es viel zu oft eher die Sorgen, die Zukunftsängste, die Unsicherheiten und irgendwelche Menschen, die im Internet ihre Wahrheit anpreisen wollen?

Ich glaube wenn wir uns wirklich verinnerlichen, dass Jesus alles ist, was wir brauchen, um souverän, stark und voller Vertrauen und Frieden durch diese ungewisse Zeit zu gehen, wird es viel leichter all die lauten Stimmen, die täglich auf uns einprasseln, auszublenden.

Meine Sehnsucht

Ich persönlich sehne mich sehr nach mehr Nähe und klarer Sicht auf Jesus doch muss ich gestehen, dass ich mich auf so viele Dinge fokussiere, die nicht seinem Wesen entsprechen. Man spricht auf Social Media ja sogar vom „folgen“. Es gibt mittlerweile eine unüberschaubare Masse an Einflüssen, die meine Sicht auf Jesus trüben. Das bedeutet nicht, dass ich mich deshalb ganz aus all den Social Media Kanälen zurückziehe, aber ein bewusster Umgang damit ist gerade wichtiger denn je. Führt mich das, was ich gerade fokussiere, näher an sein Herz? Bringt es mir Leben? Gibt es mir Kraft? Und Ist es wahr, achtenswert, gerecht, rein und unanstößig? Verdient es meine Zustimmung? Ist es vorbildlich und lobenswert?

Fragen:

  • Was macht die aktuelle Situation mit deinem Konsumverhalten?
  • Was machst du, wenn du den Tag beginnst?
  • Was beschäftigt dich gerade vordergründig? Tut es dir gut?