In ziemlich vielen Gesprächen über Gott begegnet mir diese Aussage:“ Ich kann Gottes Stimme einfach nicht hören.“ oder gar „Gott spricht wohl nicht zu mir.“
Das ist so traurig, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es unfassbar schwer ist jemandem nachzufolgen, ohne seine Stimme zu hören und außerdem muss es eine sehr öde und einseitige Beziehung sein, wenn man immer nur spricht, ohne dass etwas zurückkommt.

Ich bin überzeugt, dass Gott redet und dass in vielfältiger Art und Weise. Wir als seine Nachfolger können ihn hören. Das hat Jesus selbst so gesagt:

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir.

– Johannes 10, 27 (Lutherbibel)

Doch wie redet Gott und warum fällt es vielen von uns so schwer ihn zu hören und woher weiß man, dass es Gott ist, wenn man etwas hört?

In der Bibel gibt es unzählige Beispiele von Gottes Reden. Von Visionen und Träumen, über Engel und Feuer, zu Propheten und akustisch lauten Botschaften und noch viel mehr. Doch seien wir mal ehrlich, solch Beispiele sind (für die meisten) nicht gerade alltäglich. Vielmehr zeigt uns dies, dass Gott unfassbar kreativ ist, in seinen Wegen mit uns zu kommunizieren und wir diejenigen sind, die so eingeschränkt denken.

Was ich beim Thema Gottes Reden wichtig zu bedenken finde, ist, dass Jesus selbst das fleischgewordene Wort Gottes ist.

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

– Johannes 1, 14 (Lutherbibel)

Wenn wir also Ihn anschauen, sein Wesen, seine Taten seine Worte, sein Herz entdecken, so nehmen wir ganz direkt auch Gottes Reden war.

Natürlich können wir sein Reden auch durch die Bibel wahrnehmen. Doch wenn wir sie ohne die Einsicht durch den Heiligen Geist lesen, ist sie im Grunde nur eine antike Schrift mit spannenden und auch fragwürdigen Geschichten. Man kann es aufschlagen und nur Fragezeichen sehen, oder wahnsinnig gelangweilt werden und sich beim Abschweifen erwischen. Doch wenn man den Heiligen Geist bittet das Wort lebendig zu machen, Einsicht und Weisheit zu schenken und fragt, was Gott durch die Schrift heute, hier und jetzt sagen möchte, wird es mit Sicherheit den ausschlaggebenden Unterschied machen.

Wichtig ist, wenn wir sein Reden wahrnehmen wollen, dass wir im Alltag inne halten und auch einfach mal zuhören. So oft habe ich mich erwischt wie ich gebetet habe und einfach meine Bitten, Sorgen und auch Dank mitgeteilt habe und dann in meinem Tag weitergerannt bin.
Die Vorstellung, so mit meinem Mann umzugehen scheint absurd. Ihm keinen Raum zu lassen, um auf meine Aussagen zu reagieren. Doch mit Gott machen wir das so oft und wundern uns dann, dass er „nicht redet“. Er redet ganz gewiss. Das Problem ist eher, dass wir nicht hinhören.

In der nächsten Kolumne werde ich näher auf meine Erfahrungen mit Gottes Reden eingehen und Tipps zum Prüfen geben. Weil es ein so wichtiges und komplexes Thema ist, hat es den extra Raum hier verdient. Seid gespannt.