Ich möchte euch heute erzählen, was mich gerade am meisten beschäftigt und bewegt – jedenfalls abseits der Tatsache, dass ich in ungefähr 8 Wochen zum ersten Mal Vater werde. Ich hatte euch bereits vor einigen Wochen mal einen Einblick in mein Musikleben gegeben und in die Entwicklung, die ich seit meiner Pause durchleben durfte.
Ich habe das Gefühl, mein gesamtes vorheriges Leben lief darauf hinaus, dass ich zu diesem Punkt komme. Zu diesem Punkt, dass ich sagen kann – sagen muss: So kann und soll es nicht weitergehen.

Mir war es schon immer grundsätzlich unangenehm, wenn Menschen mich feierten. Sei es zum Geburtstag oder gar auf der Bühne – ganz egal. Ich konnte es nie so richtig genießen, ohne zu wissen, warum ich das nicht konnte. Irgendetwas daran fühlte sich für mich falsch an.
Mittlerweile weiß ich, dass ich für mich eine Wahrheit Gottes gefunden habe, die mir vorher noch verborgen blieb: IHM gehört alle Ehre und ER sollte es sein, der bejubelt und gefeiert wird.

Seit letztem Dezember, als ich beschloss eine längere Pause von der Musik zu nehmen, um Abstand zu gewinnen und alles einmal mit meinem neuen Geist betrachten zu können – um Jesus und seine Wahrheit in diesen Bereich meines Lebens zu lassen – hat sich viel verändert. Und das wichtigste, was sich bislang in mir getan hat – jedenfalls in Bezug auf die Musik – ist, dass ich sie wieder genießen kann. Nicht nur meine eigene, sondern ganz speziell und an erster Stelle, die Musik anderer Menschen.
Ich empfinde keinen Neid mehr, wenn Menschen mehr Erfolg haben, als ich. Ich empfinde keinen Konkurrenzkampf mehr. Ich muss nicht mehr pausenlos darüber nachdenken, wie ich erfolgreicher und bekannter werden kann. Ich habe gelernt, dass all das irrelevant ist im Hinblick auf das ewige Leben und in Gottes Augen. Und das befreit mich völlig.

Ich habe das Leben noch nie als so entspannt empfunden, wie in den letzten Monaten. Nicht, dass es einfach wäre, aber es ist alles irgendwie halb so wild, weil mein ganzes Vertrauen und mein unbändiger Glauben auf Jesus liegt. Ich lebe, wenn ich es denn nicht durch meine eigene Tölpelhaftigkeit blockiere, in purer Freude vor Gott und in Erkenntnis und Segen.
“Uns geschieht nach unserem Glauben“ – hat mein lieber Freund Ralph zu mir gesagt. Er sprach Wahrheit.
Ich lebe, seit ich denken kann, einer Idealvorstellung nach und ich glaube daran, dass dieser Traum durch Gottes Hilfe Wirklichkeit werden wird, da ich von Gottes Idealen träume. Von Idealen, die Gott in mein Herz gelegt hat – nicht ich mir ausgedacht habe.

Die Überschrift dieser Kolumne heißt „Wir sind eins“ und sie soll nicht umsonst so benannt sein. Ich träume davon, dass Christen sich unter einer Flagge vereinen. Es gibt so viele unterschiedliche Konfessionen, Richtungen, Meinungen, Trennwände. Das ist nicht, was Gott für uns vorbestimmt hat. Wir sind ein Leib in Christus Jesus und wir lassen es seit Jahrtausenden zu, dass wir getäuscht werden. Wir lassen es zu, dass wir geschwächt werden; dass wir uns nicht als eine Familie Gottes fühlen. Wir lassen es zu, dass unsere Meinungen Gottes Wahrheiten übertrumpfen: Wir sind eine Familie!

Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus. Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.

– 1. Korinther 12, 12-14

Und WEIL ich glaube; WEIL ich es von Gott auf’s Herz bekomme habe, möchte ich dafür kämpfen, dass jeder Christ, der auf Irrwegen läuft und sich von seinen Brüdern und Schwestern lossagt, Gottes Wahrheit erleben darf und seine Augen geöffnet werden für die Erkenntnis Jesu: Wir sind eine Familie!