Am Sonntagmorgen laufe ich in meiner neuen Jeans Jacke, auf dem linken Ärmel strahlt ein großer, gelber Smiley, durch die Stadt zum Gottesdienst. Gerade vor drei Tagen war ich auf einem anderen Kontinent und mein Körper und mein Kopf sind noch müde vom Jetlag.
Morgens sind ein paar Sachen im Team nicht perfekt gelaufen und ich versuche den 10 minütigen Spaziergang zu nutzen, um den Morgen irgendwie, gerade noch rechtzeitig, an Jesus abzugeben.

„..und so laufe ich und bete, dass es trotzdem gut wird.“

Ich hab mich so unendlich unvorbereitet gefühlt und du kannst es dir schon denken, das fällt mir sehr schwer. Ich bin gerne gut vorbereitet. Habe das Skript für die Predigt mit kleinen Notizen versehen – Pausen, Hervorhebungen, Wiederholungen – hab mir selbst und im besten Fall noch jemand anderem vorgepredigt.
Eine volle Woche, Reiserei und Jetlag haben das alles nicht zugelassen und so laufe ich und bete, dass es trotzdem gut wird. Um ehrlich zu sein, war ich wahrscheinlich nur für meinen eigenen Anspruch schlecht vorbereitet. Aber das hat an diesem Morgen ausgereicht, um mich zu verunsichern.
An der Ampel stehend gehe ich die Predigt im Kopf durch. “Siehst du mich? Liebst du mich? Brauchst du mich?” sind nicht nur die Punkte der Predigt, sondern auch Fragen, die ich mir selbst immer wieder stelle.

Gott sieht mich

Und während ich an der Ampel stehe, kommt mir dieser Satz in den Kopf: “Dana, ich will auch die Unvorbereiteten.” Ich muss grinsen. Gott gebraucht auch mich, mich Dana, wenn ich mich selbst unvorbereitet fühle.
Weniger von mir und mehr von all dem, was Jesus tun kann, wenn ich ihm meine Hand, meine Gedanken hinhalte.

“Gott tut Großes durch die, die selbst große Wunden haben. Gott sieht die
Zerbrochenen als die besten und er sieht das Beste in den Zerbrochenen und er beruft die Verletzten und er sucht sie aus um die Welt zu verändern.”
– Ann Voskamp

In diesem kleinen Moment am Sonntagmorgen an der Ampel fühle ich mich so gesehen, von unserem unendlich großen Gott. Er sieht mich. Er sieht dich und in all unserem Zerbruch nimmt er unsere Hände und Füße und verändert diese Welt. Nicht in all den großen Momenten, sondern manchmal ganz besonders in den ganz kleinen, unfassbar normalen.