Ich weiß nicht, wie du den Anfang des Jahres gerade erlebst. Ob du voller Energie deine neuen Vorsätze und Ziele anpackst, dich dabei pudelwohl fühlst oder es dir eher schwerfällt, wieder richtig anzukommen.

2023 ist für mich nicht wirklich greifbar. Als würde eine Hülle von mir schon hier sein, während der Rest noch irgendwo im letzten Jahr feststeckt. Vielleicht kennst du solche Momente. Man ist mittendrin, aber mit den Gedanken doch ganz woanders. So stolpere ich gerade durch meinen Alltag und versuche, irgendwie hinterherzukommen. Ein Zustand, der mich ziemlich frustriert.

Zurück zum Herzblut

Denn das ist nicht meine Vorstellung von einem erfüllten Leben, wie Gott es gemeint hat. Da muss es doch mehr geben. Ich will nicht einfach nur in meinem Hamsterrad funktionieren oder lustlos vor mich hin existieren, sondern wirklich da sein. Mich mit Herzblut in meine Aufgaben und andere Menschen investieren. Aber wie komme ich da wieder hin?

Raum für Ruhe

Ich habe festgestellt, dass ich Momente brauche, in denen ich zur Ruhe kommen kann. Wo all die Erwartungen, Termine, Reize und das laute Stimmengewirr meines Alltags verstummen. Dann beginnt etwas in mir zu arbeiten. Als würde Gott in diesen Augenblicken mein inneres Ich langsam wieder auf mein Äußeres setzen. Es ist schwer zu beschreiben, aber danach fühle ich mich irgendwie vollständiger.

Solche besonderen Oasenmomente sind etwas, das ich nicht beschleunigen oder erzwingen kann. Sie sind einfach ein Geschenk. Aber ich glaube, mein Part ist es, diesen Prozessen überhaupt Raum zu geben. Den Rahmen dafür zu schaffen, dass Gott in mir auf diese Weise wirken kann.

Bewusste Zeit für Gottes Reden

Darin steckt für mich wahrscheinlich die größte Herausforderung. Denn ich bin jemand, der es liebt, unterwegs und umgeben von Menschen zu sein. Nichts zu tun, fällt mir dagegen unheimlich schwer. Doch genau das scheint es zu sein, was es jetzt am meisten braucht. Zeit, die nicht von mir gefüllt, mit Podcasts übertönt oder anderweitig verplant wird. In der ich nur bin und warte, was Gott mir sagen will.

Ich merke, wie mir dieser Gedanke in seiner Konsequenz Angst macht. Denn das bedeutet unterm Strich, dass ich viele meiner Gewohnheiten nochmal ganz grundsätzlich hinterfragen muss. Ich werde anderen absagen und manches liegen lassen müssen, um diese wertvollen Zeitfenster zu schaffen.

Aber während ich diese Zeilen schreibe, keimt in mir so etwas wie Vorfreude auf. Etwas, das ich bisher in Bezug auf 2023 vermisst habe. Vielleicht wird das ja doch noch was mit uns beiden…