Hallo ihr Lieben, bevor ich zur nächsten Kolumne komme, gibt es einen kurzen Rückblick: Teil 2 hat sich mit Pfingsten auseinandergesetzt. Leute erleben die Kraft aus dem Himmel! Wow! Teil 3 hat uns gezeigt wie grenzenlos, das Wirken des Heiligen Geistes ist und Teil 4 nimmt uns jetzt mit in den Abschluss von Kapitel 2 der Apostelgeschichte! Ich freu mich drauf!
1. Ehrlichkeit. Die letzten 5 Verse am Ende des 2. Kapitels der Apostelgeschichte (lies die ruhig nochmal nach, ab Vers 42) sind extrem dicht und intensiv. Und sie führen uns mit hinein in einen Punkt, der sehr herausfordernd für mich ist. Und zwar finden wir gleich zu Beginn das Wort „beständig“. Sie aber blieben beständig! Und so komisch das klingen mag: Es ist das Wort, was mich am meisten ermutigt und am meisten frustriert. Ermutigt, weil es, meiner Meinung nach, das größte Wunder der Geschichte rund um die erste Gemeinde darstellt. Und gleichzeitig sehe ich meine Lebensrealität, die oft anders ist.
Warum ist das so? Nun, wenn ich auf mein Leben blicke, dann merke ich, wie unbeständig ich bin. Mal hoch, mal tief. Mal kann ich treu in der Sache sein. Mal nicht. Irgendwie bin ich beständig im unbeständig sein. Gut, es gibt immer mal Dinge, die mich wirklich begeistern. Zum Beispiel bin ich jemand, der in bestimmten Phasen Sport macht. Ich geh‘ dann ins Fitnessstudio und trainiere. Das tut mir gut. Aber sobald ein kleiner Schnupfen kommt oder die Arbeitszeit es einfach nicht erlaubt, merke ich, wie unbeständig ich bin, und bleibe zu Hause. Dann lasse ich das Training „mal“ ausfallen und 3 Monate später mache ich das immer noch. Das Wieder-aufraffen kostet einfach Energie.
Ich könnte jetzt noch einige Themen mehr aufzählen, die mir nur bei mir einfallen würden, und stelle dabei fest: „Ich bin der König im Jojo-Effekt.“ Zugegeben: Ob ich 10 Kilo abnehme, sieht man mir nicht unbedingt an. Aber ich meine das auch mehr geistlich. Mal starte ich so richtig durch und bin voll „on fire“. Und mal fühle ich mich kraft- und energielos. Tatsächlich: Ich bin unbeständig. Aber das größte für mich ist hier: Sie blieben beständig! Das beeindruckt mich.
Und vielleicht geht es dir auch so bei geistlichen Übungen. Die einen brauchen für den inneren Ausgleich einen Spaziergang im Wald. Manche gehen Joggen, machen Yoga oder spielen Fußball. Ich lese gute Bücher, lese Bibel, bete – dann merke ich, wie mein geistliches Leben „funktioniert“. Ich merke, dass ich mich Gott näher fühle, er mir gefühlt öfter Dinge zeigt und ich auch ausgeglichen bin. Warum? Weil ich mich beständig mit ihm beschäftige.
Aber warum dann nicht immer so? Nun, man kann es nennen, wie man will: Innerer Schweinehund, Faulheit, Trägheit, Vergesslichkeit. Was auch immer es ist. Fakt ist: Ich würde mir das anders wünschen.
2. Bibel. Die waren also beständig. Nur: Beständig worin? Im Vers 2,42 heißt es weiter:
[..] in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.
– Apostelgeschichte 2, 42
Die 4 B’s (Danke Buschi!): B-elehren, B-rüderlichkeit (und Schwesterlichkeit), B-rotbrechen und B-eten. Vier Dinge, die die Urgemeinde, die Christen, die den Heiligen Geist erlebt haben, umsetzten. In ihren Alltag hinein. Jeden Tag haben sie die 4 B’s gelebt und das hat sie geprägt und stark gemacht. Wenn wir den Text weiterlesen fällt mir die Kinnlade runter, was daraus folgte: Es geschahen Wunder und Zeichen. Sie teilten alles (Erfindung des Kommunismus!). Sie lobten Gott, hatten eine tiefe Freude und hatten geläuterte, also reine, Herzen. So steht das dort. Und ohne abzuheben wird der krasse Unterschied am Ende deutlich: Sie fanden Wohlwollen beim ganzen Volk! Die ersten Christen zogen täglich Leute an und die Gemeinde wuchs beständig! Da haben wir es wieder. Beständigkeit. Und das geistliche Fundament war begründet in den 4 B’s!
3. Praxis. Ich komme heute schon zum Schluss, weil ich euch eigentlich nur ganz simpel zu etwas auffordern möchte! Ich kann nicht für dich Bibellesen. Auch nicht der Papst, dein Pastor oder dein Hauskreisleiter. Ich kann nicht an Stelle von dir deine Beziehung mit Jesus leben. Ich kann mit dir Abendmahl feiern, ok, gerne, ich liebe Abendmahl. Aber ich kann es nicht für dich tun, also an Stelle von dir. Und genauso wenig kann ich für dich Gemeinschaft mit anderen haben. Versteht ihr?
Dass wir diese geistlichen Dinge ergreifen, dafür können wir niemanden beauftragen. Dort funktioniert keine Delegation. Sondern jeder von uns ist an der Stelle selbst gefordert.
Natürlich können wir uns Hilfe suchen und an der Stelle klappt Glaube auch nicht alleine, denn die 4 B’s haben auch alle einen gemeinschaftlichen Charakter. Aber was wir tun können: Wir können es machen! Es leben! Es wollen! Und andere mit hineinnehmen. Natürlich. Alltäglich. Beständig.
Ich kann dein Glaubensleben nicht stellvertretend für dich führen und du auch nicht für mich. Würde ich auch nicht wollen. Aber du darfst mündig, offen und frei deinen Glauben leben. Dazu gehört es täglich eines der 4 B’s zu praktizieren. Das denke ich. Manchmal alle 4, manchmal nur eines, dass dafür aber intensiver. Ich denke, wenn Gemeinde das beherzigt, dann ist sie einfach ganz nahe am Herzen Gottes und an dem, was er für uns getan hat und mit uns tun möchte. Dann wird die Ortsgemeinde die Hoffnung der Welt, das Wirken des Heiligen Geistes wird greifbar und jeder einzelne erlebt Gott. Ok, das ist alles keine Garantie für Gottes Wirken (Denn der Geist weht ja, wo er will…), aber es gibt, glaube ich, keine bessere Vorbereitung, als dass jeder selbst aktiv ist. Ich will dich nicht bevormunden, sondern dich herausfordern und ermutigen. Denn das ist in Apostelgeschichte 2 die unmittelbare Folge der Zeichen und Wunder der ersten Christen gewesen und sie haben es mit Leben gefüllt. Ich denke, wenn jeder das lebt, dann können wir vielleicht erleben, so Gott will, was in Vers 47 am Ende steht:
Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
– Apostelgeschichte 2, 47
Also: Lebt selbst die 4 B’s, täglich, beständig und immer mehr. Und ich kann euch versprechen, dass sich in euren Leben entscheidende Dinge ändern werden!
Große, himmlische Freude dabei wünscht euch, euer Lukas.
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