Neulich nahmen wir uns als Familie mal wieder Zeit, ein Feuer auf unserem kleinen Hof zu zünden. Kein großes Lagerfeuer sondern eine kleine Feuerschale. Aber die Größe war ausreichend, um sich gemütlich zu dritt und mit den Nachbarskindern hinzusetzen, etwas Wärme abzubekommen und Stockbrot zu essen.
Für mich ist es faszinierend, dort im Dunkeln zu sitzen und diese besondere Atmosphäre zu genießen. Dieser Stapel Holz, der da verbrannt wird, die Funken, die Wärme, der Rauch und natürlich die immer neuen Flammen. Und zum Schluss bleibt nur noch Asche übrig. Graue, hellgraue, dunkelgraue Asche.
Irgendwie ist die Stimmung dann auch wie runtergebrannt und es ist Zeit zu gehen. Ein Windstoß aber kann die Asche wegwehen und die heiße Glut zum Vorschein bringen. Das Feuer kann neu entfacht werden.

Glut unter der Asche

Ich mag dieses Bild von einer heißen Glut unter der Asche – vielleicht, weil es viel mit mir und uns Menschen zu tun hat. Ich kann und will mir kein anderes Leben vorstellen, als Jesus im Mittelpunkt und Fokus zu haben und Ihm zu dienen. Dies ist manchmal sichtbar, manchmal aber eher verborgen.

Ich bin schon seit einiger Zeit mit Jesus unterwegs, bin dankbar für all die Begegnungen und Segnungen und wünsche mir mehr (Tiefe). Aber zu oft wurde dieses Feuer, diese in mir glühende Leidenschaft, irgendwie irgendwo irgendwann weniger. Gottes Geist überführt mich hier regelmäßig und weht meine Asche weg. Als jemand der Generation X darf ich sagen: Es ist kein falscher Eifer, für Jesus zu brennen.
Früher wurde mir oft gesagt, dass jeder Nachfolger ’nüchterner‘ werden würde. Und auch heute höre ich diese Stimmen noch. Oft Stimmen der Lüge. Gott hat es mir aber nicht erlaubt, mein Nichtbrennen zu entschuldigen und das dann Reife, Stabilität, Nüchternheit oder irgendwie anders zu nennen. Gott hat mir in seiner Barmherzigkeit meine Asche gezeigt und auch ein Blick auf die Glut erlaubt. Und wenn dann der Heilige Geist kommt, dann bläst er diese Asche weg und alles brennt wieder – ok, so einfach ist es nicht unbedingt, dazu aber später mehr.
Der Heilige Geist ist aber der, der meine Glut freilegt und das Feuer entfacht. Wie sehr ich diese Momente genieße.

Brenne ich für Jesus?

Zurück auf unseren Hof. Ich starre auf die Feuerschale, schau auf die Asche und frage mich: Wo ist in meinem Leben etwas überdeckt? Wo ist die Glut versteckt und nicht gleich sichtbar aber real? Wo hat etwas gebrannt und brennt jetzt nicht mehr? Und überhaupt – warum ist hier kein Windstoß?

Ich möchte mit Euch in den kommenden Monaten Asche und Glut betrachten. Ich werde euch von einem Buch erzählen, welches ich bestimmt fünfzehn Mal durchgelesen habe. Und immer, wenn ich es lese, flackert etwas in mir. Es gibt ungelebte Teile in meinem Leben, von denen ich schreiben werde. Kennt ihr Asche, die zum Düngen verwendet wurde? Und dann gibt es da die Ernte, die anfing, zu brennen.
Augustinus Aurelius sagte einmal: „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“ Ich wünsche mir zu brennen und beende meine erste keineinsamerbaum Kolumne mit einem meiner Lieblingslieder. Dieses sagt fast alles, um wen es mir geht:

Be Thou my Vision, O Lord of my heart
Naught be all else to me, save that Thou art
Thou my best Thought, by day or by night
Waking or sleeping, Thy presence my light

Be Thou my Wisdom, and Thou my true Word
I ever with Thee and Thou with me, Lord
Thou my great Father, I Thy true son
Thou in me dwelling, and I with Thee one

Riches I heed not, nor man’s empty praise
Thou mine Inheritance, now and always
Thou and Thou only, first in my heart
High King of Heaven, my Treasure Thou art

High King of Heaven, my victory won
May I reach Heaven’s joys, O bright Heav’n’s Sun
Heart of my own heart, whate’er befall
Still be my Vision, O Ruler of all

Be Thou My Vision – Audrey Assad