Februar und Frühling erinnern mich immer daran, dass mein Leben vor drei Jahren noch ganz anders aussah — anders als erwartet und geplant. Ich war nach Jahren im Ausland wieder in Deutschland gelandet und hatte nicht wirklich Lust überhaupt hier zu sein. Mein Herz war verletzt und ich war auch ganz kurz davor, nochmal zu studieren oder einen Job zu finden und auf keinen Fall wieder irgendwas mit Gemeinde zu machen.
Zu meiner Schwester nach Halle zu ziehen, war in meinem Kopf eher eine Übergangslösung, bis ich rausgefunden hatte, was um alles in der Welt ich nun mit meinem Leben machen soll.
Warum ich zurückschaue
Ich schaue gerne zurück. Nicht um mich im Schmerz der Vergangenheit zu vergraben und die Freude am hier und jetzt zu verlieren. Im Gegenteil, auf die letzten Jahre zu schauen und mich auch gerade an die schweren Täler zu erinnern, hilft mir all die kleinen und großen Schritte zu sehen, die ich im Vertrauen auf Gott gegangen bin.
Manche Schritte, gerade die Ersten, waren eine Entscheidung zu sagen „Ich vertrauen Dir trotzdem.“ Und Schritt für Schritt ging es den Berg hinauf und manchmal, wenn ich mich umdrehe und zurückblicke, kann ich all die Momente sehen, in denen Gottes Licht da war. Auch wenn ich es damals nicht immer sehen konnte.
Erinnerungen sind ein Schatz
Erinnerungen sind ein Schatz, weil sie mir helfen zu sehen, was Gott in der Vergangenheit getan hat und sie geben mir die Zuversicht, dass Er auch den Weg in die Zukunft geplant und vorbereitet hat.
Ich habe gelernt, dass ich gerade in den Herausforderungen, im Schmerz und Leid nochmal neu entscheiden musste, mein Leben ganz in Gottes Hand zu legen. Und nur dann, wenn ich mein Leben bei ihm im Leid sicher weiß, kann ich auch die Momente auf den Berggipfeln des Lebens nicht als meinen eigenen Verdienst ansehen, sondern als ein Geschenk des Himmels.
In einem Lied, dass mich immer wieder an diese Tatsache erinnert, heisst es:
“On the mountains, I will bow my life
To the One who set me there
In the valley, I will lift my eyes
To the One who sees me there
When I’m standing on the mountain
I didn’t get there on my own
When I’m walking through the valley
I know I am not alone!
You’re God of the hills and valleys.”
Hills and Valleys, Tauren Wells
Ich wünsche Dir, dass deine Erinnerungen – egal ob gut oder schlecht – für Dich im Rückblick zum Segen werden können und dir Mut für die Zukunft geben. Vertraue Ihm, er stellt immer wieder her, er baut immer wieder auf und er macht alles neu. Dafür steht der Frühling für mich. Jedes Jahr auf’s Neue.
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