Ich sitze auf meinem neu gemachten Balkon und frage mich, wie so viele große, lebensverändernde Dinge in einen Monat gepasst haben. Vor mir steht ein kleines Hochbeet. Meine Schwester hat es noch vor unserer Trauung aufgebaut. Aber die Erde fehlt noch und alle Pflanzen stecken noch in ihren Töpfen und warten darauf gepflanzt zu werden. Ich halte meinen Kaffee in der Hand, Schreibsachen liegen auf dem kleinen Tisch der zu unserer neuen Balkonbank gehört. Irgendwie versuche ich zu greifen, was alles in diesem einen Juni passiert ist.

Ich heiße jetzt „Frau Fischer“. Ich habe letzten Monat standesamtlich und zwei Wochen später kirchlich geheiratet. Von den Flitterwochen sind wir direkt auf eine Beerdigung gefahren. In der Großfamilie gibt es einen neuen Cousin.

Traum statt Perfektion

Unsere Hochzeit war nicht perfekt, aber sie war ein Traum. Beide Feiern fanden an wunderschönen Sommertagen unter freiem Himmel statt. Gerade vor der kirchlichen Trauung lief das ein oder andere schief und ich war, um ehrlich zu sein, sehr herausgefordert damit. Kurzfristige Absagen wegen Corona, veränderte Zeitpläne, 26 statt 85 Weingläser in der Location, Transport-Chaos. Am Freitagabend war ich komplett frustriert. Ich wollte, dass der Tag perfekt wird. Und perfekt hieß für mich, perfekt organisiert. Es folgte ein kleiner Zusammenbruch in den Armen meiner Trauzeugin.

Auf die Menschen kommt es an

Die nächsten zwei Tage durfte ich erleben, dass wir wirklich wunderbare Freunde haben, die alles gegeben haben, um diesen Tag für uns besonders zu machen. Einer meiner liebsten Momente war, als wir an der Abendlocation ankamen und mit Wassereis in der Hand – an unserem Hochzeitstag waren einfach 35 Grad – auf den Vorplatz vom Schloss liefen. Die Stimmung war ausgelassen, alle in Gesprächen vertieft, die Kinder rannten mit Wasserpistolen umher, Freunde lachten laut zusammen.

Das war nur möglich, weil wir nicht alleine durchs Leben gehen, sondern viele wunderbare Menschen an unserer Seite haben. Freunde und Familie, die unseren Weg begleiten. Und wisst ihr was, am Ende machen die Menschen so einen wichtigen Tag irgendwie perfekt.

Beziehungen sind wertvoll

Nun ist die Feierei schon seit 2 Wochen rum und was bleibt ist, dass wir verheiratet sind. Wir gehen nun als Team durch die kommenden Höhen und Tiefen. In einer Zeit in der Ehe und Familie immer mehr an wert verliert, hat unsere Hochzeit und all die anderen Juni-Ereignisse (ich schreibe im August-Blog nochmal darüber) mir gezeigt, wie wertvoll tiefe Familien-Beziehungen und Freundschaften sind. Wir sind gemacht, um gemeinsam durchs Leben zu gehen.

Was bedeutet Familie für dich? Was liebst du besonders an deinen Freunden?