Ramonas Eltern haben einen Hund. Es ist ein sehr bequemer Hund. Aber manchmal möchte er auch spielen. Einmal waren wir spazieren und haben mit einem Stöckchen gespielt und hatten unseren Spaß. Bei aller Freude habe ich irgendwann den Stock ein bisschen zu weit geworfen und statt dem Stock hinterherzulaufen, wurde ich von dem Hund ganz entgeistert angeschaut nach dem Motto: „Ist das dein Ernst?!“. Schlussendlich bin ich dann dem Stock hinterhergelaufen, damit wir weiterspielen konnten.

Herausforderung

Ist es nicht manchmal auch so ähnlich bei Gott und uns? Wir wollen etwas mit Gott erleben, wir sagen ihm, dass er uns gebrauchen soll oder uns Anweisungen geben soll, so ganz praktisch im Alltag. Manchmal erleben wir vielleicht etwas und sind ganz begeistert und wollen mehr. Und dann wirft Gott das metaphorische Stöckchen zu weit und wir schauen ihn nach dem Motto an: „Ist das dein Ernst?!“. So weit wollte ich dann doch nicht gehen. Dabei fühle ich mich aber sehr unwohl. Das ist mir zu anstrengend. Kennst du solche oder ähnliche Situationen?

Gott nimmt mich ernst

Erst letztens hatte ich solch eine ähnliche Situation. Das Witzige war, dass diese Situation an dem Tag war, an dem die letzte Kolumne erschienen ist. Darin habe ich am Schluss geschrieben, dass ich gespannt bin, was für Wege ich noch mit Gott entdecken darf. Und dann kam eine Nachricht, die mich für einen Moment etwas aus der Fassung brachte. Etwas, von dem ich dachte, dass es feststeht, hat sich verändert und dadurch musste ich auch die Planung verändern, den Prozess verändern.
Um es in den Worten der letzten Kolumne auszudrücken: Die Straße ging nicht so geradeaus, wie ich es dachte und wollte. An dem Punkt dachte ich auch kurzzeitig „Ist das dein Ernst?!“. Ich hatte wirklich keine Lust mehr. Doch dann habe ich mich an die Kolumne erinnert, dass ich ja gespannt bin, was für Wege ich noch mit Gott entdecken darf und dass ich doch alles zur Ehre Gottes machen möchte. Also konnte ich mich darauf einlassen, auch wenn ich im übertragenden Sinne vielleicht ein bisschen weiter laufen muss, um das Stöckchen zu holen.

Raus aus der Komfortzone

Ich weiß nicht, in was für Situationen du manchmal denkst, dass Gott das Stöckchen zu weit wirft und du in dem Moment nicht mehr mitspielen möchtest. Vielleicht ist es der Eindruck, dass du eine Person ansprechen solltest, der Person vor dir an der Kasse den Einkauf bezahlen sollst, oder völlig andere Situationen. Wenn du dir in manchen Punkten unsicher bist (vor allem bei größeren Sachen), ist es hilfreich, darüber mit einer Person des Vertrauens zu reden, darüber zu beten und nachzuschauen, ob es zu dem Thema etwas in der Bibel gibt.
Ich möchte dir Mut machen, auch dem Stöckchen nachzujagen, das dem eigenen Empfinden nach vielleicht etwas zu weit geworfen wurde. Trau dich auch Dinge zu tun, die dich herausfordern. Oftmals erlebt man gerade in solchen Situationen Außergewöhnliches.