Ostern – ein kapitalistischer Segen für die Süßigkeitenindustrie und eine nette Begrüßung des Frühlings. Ich denke, dass jeder gern seine Schokolade an Ostern sucht und sie am liebsten auch bald findet. Vor ca. 2000 Jahren haben auch zwei Frauen etwas gesucht. Aber sie suchten keinen Schoko-Osterhasen, sondern Jesus.

Sie wollten sein Grab besuchen und ihn mit kostbaren und duftenden Ölen salben, aber er war nicht da. Auch das noch. Es war ja eh schon alles schlimm genug. Zwei Tage vorher wurde Jesus gekreuzigt – auf brutalste Weise als Verbrecher hingerichtet. Alle Hoffnung ist mit ihm gestorben. Und das, obwohl Jesus einmal gesagt hat, dass er die Auferstehung und das Leben sei, wer an ihn glaubt, wird ewig leben. Und jetzt ist er selbst gestorben. Das ist durchaus verwirrend und frustrierend. Und jetzt ist er auch noch verschwunden. Er wurde bestimmt geklaut. Wie schrecklich!
Doch plötzlich steht da ein Engel und fragt die beiden Frauen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ Den Lebenden? Jesus ist doch tot, oder etwa nicht?
Spoiler: nein. Wie sich herausstellt, ist Jesus auferstanden! Unglaublich, aber wahr. Viele haben davon berichtet, viele haben ihn gesehen. Und auch heute noch begegnen viele Menschen dem lebendigen Jesus. Ich zum Beispiel.

Auch ich werde auferstehen

Die Ostergeschichte endet nicht damit, dass Jesus auferstanden ist. Sie fängt damit eigentlich erst an. Man nennt Jesus auch den Erstgeborenen der neuen Schöpfung. Er ist der erste, der von den Toten auferstanden ist, mit einem neuen Leib um ewig zu leben. Mit seiner Auferstehung hat er den Tod besiegt. Er hat alle Sünden der Menschen mit ins Grab genommen, wo sie auch geblieben sind. Doch er ist auferstanden. Und so werde auch ich auferstehen.

Jesus ist der erste der neuen Schöpfung, weil alle, die an ihn glauben, die weiteren der neuen Schöpfung sind. Ich durfte und darf erfahren, wie Jesus mich schon jetzt innerlich neu gemacht hat und neu macht. Und eines Tages, nachdem ich gestorben bin, werde ich wie Jesus leibhaftig auferstehen.
Der gleiche Körper, trotzdem neu aber dennoch anders. Ein Körper, der nicht mehr dem Tod unterworfen ist. Ich werde ewig in der Gegenwart Gottes leben. Keine Sünde, kein Tod, keine Trauer, kein Leid. All das kommt auf die zu, die ihr Leben Jesus gegeben haben. Mit seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus die Trennung zwischen Gott und Mensch endgültig beseitigt. Die Sünde des Menschen – das meint nicht hauptsächlich schlechte Taten, sondern der Zustand des Getrenntseins von Gott – wurde vernichtet. Das Leben, gepeinigt von Leid und Tod, ist nicht mehr das Ende. Es geht noch weiter.
Jesus lädt uns ein, schon jetzt unser Leben in seine Hände zu legen – ihn in unserem Leben den König sein zu lassen, der er ist.

Jesus, der König des Friedens

Am Palmsonntag (der Sonntag vor Ostern, an dem Jesus in Jerusalem bejubelt wurde) wurde deutlich, was für ein König er ist. Und zwar wurde das an seinem Reittier deutlich – ein Esel. Damit hat er nicht etwa verdeutlichen wollen, dass er nicht auf Wohlstand aus ist und ein König der Armen ist. Ein Esel war damals durchaus ein königliches Reittier.
Wenn ein König symbolisieren wollte, dass er Frieden bringt und sein Volk in Frieden regiert, war es üblich, auf einem Esel zu reiten. Ein Pferd war eher für den Krieg zu gebrauchen. Jesus ist der König des Friedens. Er errichtet ein Friedensreich, in dem wir die Möglichkeit haben zu leben – direkt in Gottes Gegenwart, wie Jesus zu ewigem Leben auferstanden, ohne Trauer und Leid, einfach nur vollkommener Friede und vollkommene Freude. Und Jesu Auferstehung war der Grundstein für dieses Reich. Die Eröffnung seines Friedensreiches.

Doch diese Hoffnung gibt es nicht nur für die Zukunft. Sie gilt auch schon jetzt. Jesus sichert uns zu, dass er bei uns ist. Sogar mitten unter uns. Das kann er nur, weil er auferstanden ist und lebt. Sein Friede und seine Freude, sein Reich, kann auch schon jetzt in uns aufblühen. Mit Jesus als König unseres Lebens, ist sein Reich schon in uns gegenwärtig. Schon jetzt steht keine Sünde mehr zwischen mir und Gott. Schon jetzt bin ich frei von Schuld und in Gottes Gegenwart. Und auch frei von der Last des Todes, der wie ein dunkler Schleier am Horizont schwebt. Doch ich darf voller Freude und Dankbarkeit wissen, dass der Tod nicht das Ende ist.

Jesus sucht auch dich

Damals, als die Frauen auf dem Weg zum Grab von Jesus waren, war der dunkle Todesschleier Realität geworden. Ihr Herr, ihr Messias, ihre Hoffnung – tot. Noch vor einer Woche haben sie dem Friedenskönig zugejubelt und jetzt sind sie auf dem Weg zu seinem Grab. Und dann auch noch der Schock, dass er auch dort nicht mehr liegt. Das führte zur ersten Ostersuche der Weltgeschichte.

Die Frauen haben Jesus gesucht und zunächst nicht gefunden. Doch Jesus hat sich finden lassen. Er ist nicht wie ein Schokohase, der in der Sonne zerschmilzt, während man ihn sucht und nicht findet. Er liegt nicht einfach so da und schmilzt vor sich hin. Nein, er hat sich den Frauen gezeigt und ihnen selbst erzählt, dass er auferstanden ist. Das konnte er ja auch nur, weil er auferstanden ist. Er saß nicht nur irgendwo herum und hat gewartet, bis die Frauen ihn gefunden haben. Er ist zu ihnen gegangen, wie er später auch zu den anderen Jüngern gegangen ist. Denn Jesus lässt sich nicht nur suchen, er sucht auch gern. Dich zum Beispiel. Er möchte auch dir die Hoffnung und das Leben schenken, das nur er geben kann.

Zu gut um wahr zu sein?

Das klingt alles doch zu gut um wahr zu sein. Und ja, es gab auch schon damals Stimmen, die meinten, dass das doch alles nur erfunden ist und nicht wahr sein kann. Dazu hat Paulus etwas geschrieben:

Um es noch einmal zu sagen: Wenn die Toten nicht auferstehen, ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch. Und auch die, die im Glauben an Christus gestorben sind, sind dann verloren. Wenn die Hoffnung, die Christus uns gegeben hat, nicht über das Leben in der jetzigen Welt hinausreicht, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen. (1. Korintherbrief 15, 16-19; NGÜ)

Das ist ja mal ganz realistisch. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann gibt es keine Hoffnung. Dann würde auch ich zum Beispiel dumm dastehen, weil ich bekenne, dass Jesus auferstanden ist. Dann wäre meine Freude eine Illusion, meine Hoffnung, mein innerer Friede, ja sogar ich selbst. So wie ich heute bin, dass ich überhaupt noch lebe, verdanke ich Jesus.

Eine Anzahlung auf das, was noch kommt

Es gab eine Zeit, da habe ich all das für eine Illusion gehalten. Diese Freude, diese Hoffnung, dieser Friede. Alles Illusion. Ich hatte das nicht. Also gibt es das nicht. Doch dann begegnete ich dem auferstandenen Jesus ganz neu. Ganz persönlich. Ganz deutlich. Und diese Freude, diese Hoffnung, dieser Friede – keine Illusion. Ich war innerlich tot, doch durfte ich eine Art innere Auferstehung erleben. Und ich rede nicht von irgendwelchem positiven Denken, das meinen Blickwinkel verändert. Das Leben ist immernoch manchmal geprägt von Schwierigkeiten, Leid und blöden Sachen – wie das Leben ganz nüchtern und realistisch betrachtet halt so ist. Aber die Freude, Hoffnung und der Friede – diese Dinge sitzen ganz tief in mir. Sie sind wie eine Art Anzahlung auf das, was noch kommt. Eine Hoffnung, die über dieses Leben hinausgeht. Eine Hoffnung auf den gegründet, der vor ungefähr 2000 Jahren auferstanden ist und der auch dein König sein will und zu dir sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11,25-26; NGÜ)