Hallo, hier ist wieder unsere Kolumne. Heute soll es darum gehen, was wir von Hunden in Bezug auf uns als Kinder Gottes lernen können.
Wir passen öfter mal auf einen Hund auf. Dabei ist immer wieder die Eigenart eines Hundes zu spüren, doch genau von diesen Eigenarten können wir lernen.

Mit Ausdauer zum Ziel

Ein Hund will am liebsten immer in der Nähe der geliebten Menschen sein und wartet sehnsüchtig darauf, dass man zurückkommt, wenn man mal kurz weg muss. Er freut sich, wenn der Mensch sich freut und ist traurig, wenn der Mensch traurig ist. Ein Hund weiß ganz genau, was er will und ist mit einer enormen Ausdauer dabei alles zu machen und zu versuchen, dieses Ziel zu erreichen. Und das macht er dem Menschen auch deutlich.
Er sitzt nicht da und überlegt, ob er es überhaupt wert ist, oder ob er gut genug ist, dass der Mensch sich um ihn kümmert und ihn streichelt. Nein. Er legt sich einfach demonstrativ auf den Rücken und schaut einen fordernd an und freut sich enorm, wenn man ihn wahrnimmt und seinem Wunsch nach Nähe nachgeht. Wenn man spazieren geht, dann läuft und schnüffelt ein Hund zwar überall herum, aber er passt in der Regel trotzdem immer darauf auf, sich nicht zu weit vom Menschen zu entfernen. Ein Hund ist stark auf Beziehung aus und ist hartnäckig bei der Sache. Er kommt zu dir und macht dir deutlich: Hier bin ich, gib mir alles was du hast!

Natürlich muss ein Hund auch erzogen werden, und er lernt gehorsam zu sein. Im Idealfall, weil er weiß, dass dieser Gehorsam nur Positives für ihn bedeutet. Auch, wenn zum Beispiel ein Leckerli vor ihm liegt und es eigentlich alles ist, was er gerade will, wartet er im Gehorsam solange (im Idealfall), bis er es essen darf.

Angst vor der Abhängigkeit

Wahrscheinlich sind dir schon ein paar Parallelen selbst aufgefallen, was man alles von so einem Hund lernen kann.
Wenn ich mir vorstelle, wie ich mich manchmal Gott gegenüber verhalte, dann bin ich ziemlich erschrocken über meine Passivität und manchmal auch Ignoranz. Als Mensch haben wir die blöde Angewohnheit, alles allein schaffen zu wollen. Abhängigkeit von anderen kann bedrohlich und einengend wirken. Dabei vergesse ich zu häufig, dass Abhängigkeit und Gehorsam gegenüber Gott mir eine Freiheit innerhalb seiner liebevoll gegebenen Grenzen schafft, die mir wirklich Sicherheit gibt. Wenn ich mir dann so einen Hund anschaue, dann scheint es mir, als ob Gott mich auf einiges aufmerksam machen möchte. Wie sehr ist mir eigentlich bewusst, dass mein Leben nur in Gemeinschaft mit Gott ein lebenswertes Leben ist? Strecke ich mich danach aus? Bin ich fokussiert darauf, Zeit mit Gott, meinem liebevollen Vater zu verbringen? Bin ich gehorsam, auch wenn ich in dem Moment den Sinn dahinter nicht verstehe? Will ich auch immer am liebsten in Gottes Nähe sein und mich mit ihm freuen?

Geistliches Futter

Was jeden Hund erfreut ist natürlich auch Futter. Und dafür setzt er sich mit allem, was er hat und kann ein. Ich brauche auch geistliche Nahrung. Ich brauche es, dass ich erkenne, wie Gott ist, was er denkt, was er will, wie er mich sieht, einfach seine Nähe. Er ist es, der mir wirklich Kraft gibt. Dazu muss ich natürlich auch Zeit mit ihm verbringen. Aber wie sehr verzehre ich mich danach? Wie sehr investiere ich mich für diese geistliche Nahrung, die mich am Leben erhält? Wenn ich mich entscheiden muss, ob ich jetzt eine tolle Serie schaue, oder Bibel lese und bete, dann entscheide ich mich leider viel zu oft für die Serie.
Jesus sagt, dass er die Quelle des lebendigen Wassers ist und dass man nicht mehr durstig ist, wenn man von dem Wasser trinkt, das er einem gibt:

Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser für das ewige Leben heraussprudelt.

– Johannes 4,14 (NeÜ – Neue evangelistische Übersetzung)

Und er fuhr fort: Nun ist alles erfüllt. Ich bin das Alpha und das Omega, der Ursprung und das Ziel. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst zu trinken geben: Wasser aus der Quelle des Lebens.

– Offenbarung 21,6 (NeÜ – Neue evangelistische Übersetzung)

Gott will uns einfach beschenken. Ich mag Geschenke. Aber wie soll ich mich beschenken lassen, wenn ich der Person aus dem Weg gehe, die mich beschenken will? Um die Nähe mit Gott zu ‚konsumieren‘, muss ich mich auch darauf einlassen und mich nicht mit anderen Dingen davon ablenken. Was sind deine Ablenkungen? Würdest du dich nicht auch einfach gern beschenken lassen?

Was tut dir wirklich gut?

Mir fehlt diese Ausdauer, die ich bei einem Hund beobachten kann. Es ist, als ob es einfach im Wesen des Hundes verankert ist, dass er weiß, wo er das herbekommt, was er will und was er braucht. Und da geht er zielstrebig hin und nimmt alles liebend gern in Anspruch. Natürlich muss man als Mensch darauf aufpassen, dass der Hund, wenn er mal einen ungehorsamen Moment hat, nicht irgendetwas macht und isst, was schädlich für ihn ist. Auch das machen wir als Menschen nur zu gern – etwas machen, was uns schadet. Doch durch die Bibel und die Gemeinschaft mit Gott können wir erfahren, was sein Wille ist, und was das Beste für uns ist.
Gott hält alles für mich bereit, ich muss nur zugreifen. Aber statt sozusagen von der ‚Quelle des lebendigen Wassers‘ zu trinken, trinke ich viel zu oft von irgendwas, was mir nicht gut tut. Was sind bei dir Verhaltensweisen oder Gewohnheiten, die nicht gut für dich und vielleicht sogar andere sind? Was hält dich davon ab, einfach so zur Quelle des Lebens zu gehen?

Gott hält das Beste bereit

Ich möchte im geistlichen Leben viel mehr so sein wie ein Hund. Ich will voller Ausdauer alles investieren, um Zeit mit Gott zu verbringen, weil er alles gibt, was ich brauche. Er macht mein Leben erst lebenswert. Bei ihm bin ich geborgen. Ich will gehorsam sein, auch wenn ich das große Ganze vielleicht nicht verstehe. Auch wenn ich vielleicht denke, dass Gott mir einfach grundlos ein Leckerli vorenthält, will ich vertrauen, dass er weiß warum und das Beste für mich will. Ich will nicht länger darüber nachdenken, ob ich vielleicht nicht würdig oder gut genug bin, um in Gottes Gegenwart zu kommen. Ich will immer mehr von Gottes „Futter“ haben. Ich will einfach dankbar sein und den Zuspruch „guter Junge“ einfach fröhlich annehmen. Ich will immer mehr voller Ausdauer und Zielstrebigkeit auf Gott fokussiert sein.

Natürlich hat jeder Vergleich seinen Haken, aber ich denke, du hast verstanden, worauf ich hinaus will. Vielleicht können dir diese Gedanken eine Hilfe sein und immer, wenn du einen Hund siehst, kannst du dich daran erinnern, deinen Fokus neu auf Gott auszurichten.

Sei gesegnet und bis zum nächsten Mal.