In unserer ersten Kolumne ging es um Meerschweinchen. Da gab es eine Eigenschaft, von der wir als Kinder Gottes lernen können. Auch in dieser Kolumne geht es wieder um Meerschweinchen. Doch diesmal nicht um zu lernen, wie man es am besten macht, sondern wie man es am besten nicht macht.
Uns ist letztens nämlich etwas aufgefallen, wo uns durch die Meerschweinchen ein Spiegel vorgehalten wurde – als Sinnbild für eine Eigenschaft, bei der es sich lohnt, daran zu arbeiten.
Abwechslung im Alltag
Meerschweinchen brauchen ja auch mal eine Abwechslung, die sie nicht überfordert, aber den Tag interessanter macht. Also haben wir für sie ein bisschen Salat als Leckerbissen verteilt. Und das an Stellen, an denen sonst kein Futter gegeben wird und dort, wo sie sich vielleicht auch mal strecken müssen, um an den Leckerbissen zu gelangen. Einiges haben sie gefunden. Aber sie waren zu faul oder hatten Angst, auch in weiter entferntere Ecken zu laufen oder mal auf etwas hinaufzuspringen. Ihre Abenteuerlust war an diesem Tag ziemlich begrenzt. Ihre Freude über Leckerbissen dementsprechend auch.
Gott fordert heraus
Ich denke, dass Gott uns auch manchmal so ein paar Leckerbissen im Alltag servieren möchte, wir aber oftmals nicht registrieren, dass auch außerhalb unserer begrenzten Sichtweite oder unserer routinierten Welt Dinge passieren können, bei denen Gott sich verherrlichen will und wir daran teilhaben dürfen.
Jesus führte seine Jünger damals gerne mal in Situationen, die außerhalb ihrer gewöhnlichen Alltagserfahrung lagen. Er tat dies aber nicht, um sie zu verunsichern oder zu ärgern, sondern um ihnen seine Größe und Macht zu zeigen oder um auch mal ihren Blickwinkel zu verändern. Aber letztendlich war der Leckerbissen immer die Erkenntnis und das Staunen, wie krass Gott ist. Diese Begegnungen und Erfahrungen brachten sie zur Anbetung.
Kennst du das auch, wenn du manchmal im Alltag in Situationen gekommen bist, bei denen du erst im Nachhinein gedacht hast, dass Gott in diesem Moment bestimmt etwas bewirken wollte oder mit dir und durch dich handeln wollte?
Im Nachhinein denke ich dann manchmal „Ach Mist, hätte ich mal..“ oder „Das nächste Mal reagiere ich sofort“.
Chancen von Gott nutzen
Ich glaube, dass wir, wenn wir mit offenen Augen durch die Welt gehen, manche Situationen entdecken und in Situationen hineingeraten, in denen wir mit Gott aktiv sein können und sich diese Situationen als geistlicher Leckerbissen entpuppen. Auch wenn sie uns manchmal herausfordern oder wir uns auch mal aus unserer Komfortzone hinauswagen müssen.
Ich möchte mit offeneren Augen durch die Welt laufen und nicht immer erst im Nachhinein denken, dass ich ja so und so hätte reagieren können. Und dazu möchte ich auch dich einladen. Es wäre schade, wenn wir wie die Meerschweinchen Leckerbissen übersehen, die Gott uns auf unseren Lebensweg gelegt hat, nur weil wir nicht aufmerksam sein wollen oder Angst vor neuen und anderen Situationen haben.
Ich bin gespannt, was Gott für Leckerbissen bereithält im nächsten Jahr.
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