Wir haben ja gerade Ostern hinter uns. Ein Fest, das mit Familie, Ostereier suchen und ganz viel Süßigkeiten assoziiert wird. Und manchmal liest man auch, dass es das wichtigste Fest der Christen ist. Weil dort anscheinend Jesus Christus auferstanden ist. Jedenfalls der Überlieferung nach, wie es dann oft so schön heißt.
Warum gibt es Ostern?
Am Osterereignis, an der Auferstehung von Jesus, steht oder fällt unser Glaube. Paulus schreibt das ganz klar:
Angenommen, es gibt wirklich keine Totenauferstehung: Dann ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist es sinnlos, dass wir das Evangelium verkünden, und sinnlos, dass ihr daran glaubt. Und nicht nur das: Wir stehen dann als falsche Zeugen da, weil wir etwas über Gott ausgesagt haben, was nicht zutrifft. Wir haben bezeugt, dass er Christus auferweckt hat; aber wenn es stimmt, dass die Toten nicht auferweckt werden, hat er das ja gar nicht getan. Um es noch einmal zu sagen: Wenn die Toten nicht auferstehen, ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch. Und auch die, die im Glauben an Christus gestorben sind, sind dann verloren. Wenn die Hoffnung, die Christus uns gegeben hat, nicht über das Leben in der jetzigen Welt hinausreicht, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen.
– 1. Korinther 15, 13-19 (Neue Genfer Übersetzung)
Was bedeutet Christ sein?
Doch Paulus beteuert noch mehrmals ganz klar, dass Jesus auferstanden ist, dass er selbst und die Menschen um ihn herum ihm persönlich begegnet sind.
Christsein ist nicht einfach ein Festhalten an einer schönen Tradition, die es einem besser gehen lässt. Christsein ist ein Bezeugen dessen, was damals am Kreuz und am dritten Tag danach passiert ist. Ein Bezeugen, dass Jesus Christus auferstanden ist, dass unsere Schuld in seinem Tod begraben liegt und unser Leben in seiner Auferstehung ewig besteht und wir in ihm und durch ihn befreit leben können.
Hätte ich persönlich eine Begegnung mit Gott und die Vergebung und Liebe nicht erlebt, wäre es vermutlich schwer zu glauben. Doch ich habe es erlebt und viele andere auch. Aber nicht nur die Erfahrung ist das, was den Glauben trägt, sondern auch die Verankerung des Glaubens und des Berichteten in der Geschichte.
Die Evangelien, die von Jesus berichten, nehmen sich selbst als historische Berichte wahr. Die Autoren verankern ihren Bericht in historische Ereignisse und Details, zählen Zeugen auf etc., sodass auch außerbiblisch prüfbar ist, was sie sagen. Und es gibt durchaus historische Berichte, die die Berichte der Bibel bestätigen. Der christliche Glaube ist kein unbegründeter Glaube, der sich allein auf eine bestimmte Philosophie stützt.
Mehr als eine Tradition
Eine Tradition kann Menschen nicht von Grund auf und in ihrem ganzen Wesen verändern. Ein lebendiger Gott dagegen schon. Es gibt Millionen von Menschen, die bezeugen können, dass das, was sie glauben, wahr ist. Dass das, was sie selbst erlebt haben, wahr ist. Vielleicht gehörst du ja auch dazu.
Doch wenn dich alle möglichen Dinge nicht überzeugen, bleibt immerhin noch eine fifty-fifty-Chance, dass das, was damals passiert ist und bis heute Leben auf der ganzen Welt verändert, wahr ist. Wenn damals an Ostern Jesus wirklich auferstanden ist, dann lohnt es sich, darüber nachzudenken und das Abenteuer der Liebe und Vergebung zu wagen. Wenn Gott wirklich seine Hand ausstreckt, dann lohnt es sich, die Hand zu nehmen. Und wenn du vielleicht schon vor langer Zeit die Hand angenommen hast, aber mit der Zeit vergessen hast, wie relevant das alles eigentlich für dein Leben ist, dann lohnt es sich, seinen Blick erneut darauf zu richten, was Jesus getan hat. Und warum er es getan hat. Aus unendlicher Liebe zu dir.
Ostern ist nicht nur ein traditionelles Fest, es ist eine Erinnerung an ein lebens- und weltveränderndes Geschehen. Lass dein Leben durch dieses Geschehen, durch die Auferstehung Jesu, die Vergebung deiner Schuld, die Begegnung mit Gott persönlich, verändern.
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