Das Wörtchen „notwendig“ bedeutet auch so etwas wie „unentbehrlich“, „unausweichlich“ und „erforderlich“. Gleichzeitig kann es auch andeuten, dass eine Notsituation abgewendet wird. Ein bestimmter Gegenstand ist notwendig, weil er in einer bestimmten Situation hilft. Im Auto anschnallen ist also präventiv notwendig. Und was hat das mit Jesus zu tun? Nun, ich glaube, dass Jesus in allen Facetten buchstäblich notwendig ist. Ob man es wahr haben will oder nicht.

Nehmen wir mal an, es gibt Gott wirklich (wofür sehr viel spricht) und dieser Gott ist wirklich derjenige, der sich uns in der Bibel und durch Jesus offenbart hat und es immer noch tut (worauf ich vertraue und was ich für wahr halte). Dann wird früher oder später für jeden Menschen der Punkt kommen, an dem man Gott begegnet, egal wie weit man ihm im Leben aus dem Weg gegangen ist. Das ist unausweichlich. In diesem Moment ist Jesus erforderlich, ja sogar unentbehrlich.
Es gab damals eine Situation, da ist ein Freund von Jesus gestorben. Die Schwester des Freundes, sie hieß Martha, hat Jesus damit konfrontiert, dass er ihrer Meinung nach zu spät gekommen ist, weil Jesus ihren Bruder hätte heilen können. Da hat Jesus zu ihr folgendes gesagt:

»Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?« (Johannes 11,25-26; NGÜ)

Not-wendig

Letztendlich hat er seinen Freund, der Lazarus hieß, von den Toten auferweckt und hat damit gezeigt, dass er die Macht über Leben und Tod hat. Mit der Frage „Glaubst du das?“ hat Jesus Martha dazu herausgefordert, ihm zu vertrauen. Dieser Herausforderung stehen wir auch heute noch gegenüber. Gott will, dass die Menschen gerettet werden, also zu ihm kommen und dass wir ihm unser Leben anvertrauen. Jesus ist dazu als Mensch zu uns gekommen, um zu zeigen, wer und wie Gott wirklich ist, was er will und wie wir gerettet werden können. Dafür ist Jesus der notwendige Dreh- und Angelpunkt, denn Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nur durch ihn können wir wirklich Gemeinschaft mit Gott haben (Johannes 14,6). Er ist der erforderliche Weg, durch den und über den wir uns in die liebenden Arme Gottes fallen lassen können. Er ist die Wahrheit – der personifizierte Erlösungswille Gottes, der zum Leben führt. Sowohl ins ewige Leben, als auch in ein innerlich erfülltes Leben schon hier auf der Erde.

Das hat Jesus auch damals schon gezeigt. Er hat nicht nur über die durch ihn mögliche Zukunft geredet, in der alle die Möglichkeit haben fröhlich mit Gott zusammen zu sein, er hat es schon greifbar gemacht, er hat diese Realität schon denen real werden lassen, denen er begegnet ist. Er hat damals schon angefangen, Leben zu verändern. Meistens indem er den Menschen in ihrer Not begegnet ist und sie aus dieser Not befreit oder sie in ihrer Not unterstützt hat. Sowohl innerliche als auch äußerliche Not. Er war also auch in dieser Hinsicht not-wendig.

Möglichmacher

Aber er war es nicht nur damals, er ist es auch heute. Denn er lebt und wirkt auch heute noch durch den Heiligen Geist. Und es gibt viele Menschen, die das bezeugen können. Ich auch. Vielleicht hast du ja in einer etwas älteren Kolumne schon gelesen, wie Gott in meinem Leben gewirkt hat und wie er mich aus einer sehr schlimmen, sogar lebensbedrohlichen Krise geholt hat. Er hat meine Not gewendet, sodass ich sogar stärker daraus hervorgehen kann.
Das erlebe ich immer wieder in kleineren oder größeren Nöten, sowohl innerlich als auch äußerlich. Plötzlich, oder auch mit der Zeit, ist die innere Last und erdrückende Dunkelheit weg, nachdem ich sie Jesus verzweifelt gesagt habe. Es tun sich neue Perspektiven auf oder andere Blickwinkel. Wo vielleicht Zorn und Bitterkeit in mir war, kommt plötzlich Liebe und Barmherzigkeit auf oder mein Denken wird korrigiert. Oder es kommt plötzlich Hilfe, mit der man nicht gerechnet hat, obwohl man doch dafür gebetet hat. Jesus ist nicht nur notwendig und not-wendig wenn es um Sterben und ewiges Leben geht, sondern auch ganz alltagspraktisch. Er führt zwar nicht immer am Leid vorbei, aber mit Sicherheit hindurch.

Mich faszinieren die Erfahrungsberichte von Glaubensgeschwistern, die verfolgt und/oder sogar gefoltert werden, oder deren Familien vor ihren Augen brutal ermordet werden, weil sie sich zu Jesus bekennen. Sie sind zwar in Not geraten, weil sie Jesus vertrauen. Doch er lässt sie nicht im Stich. Er ermöglicht Heilung und Vergebung, wo es aus menschlicher Sicht unmöglich ist. Er gibt ihnen Hoffnung und Liebe in ihre Herzen, wo es eigentlich völlig unmöglich erscheint. Jesus begegnet ihnen auf eine jeweilige Art und Weise not-wendig. Er gibt Halt, wenn alles haltlos erscheint. Er gibt Hoffnung, wenn alles hoffnungslos scheint. Er begegnet Menschen in ihrem Leid und Schmerz und begleitet sie hindurch. Jesus ist in jeder Hinsicht notwendig.

Jesus begegnen

Ich weiß nicht, ob du gerade eine Not erlebst, innerlich oder in äußeren Umständen. Es kann auch sein, dass du dein Leben lang versucht hast Jesus aus dem Weg zu gehen, weil er dir nicht notwendig erscheint oder weil du es selbst schaffen möchtest und nicht auf Hilfe angewiesen sein willst. Vielleicht sehnst du dich nach einem inneren Frieden, den du aber irgendwie nicht erreichen kannst. Wie auch immer es bei dir aussehen mag. Ich hoffe, dass du die befreiende und erleichternde Notwendigkeit „Jesus“ erleben und kennenlernen kannst. Es lohnt sich.
Sprich mit Jesus, er hört zu. Auch wenn du es vielleicht manchmal nicht so richtig glauben möchtest. Manchmal hilft es auch, sich ein Gebet (auch in einer wie auch immer aussehenden Notsituation) aufzuschreiben und irgendwann zurückzuschauen und zu sehen, wie sich alles entwickelt hat. Es lohnt sich auch auf jeden Fall darauf zu vertrauen, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.