Wer kennt es nicht – ein anstrengender Tag in einer anstrengenden Woche. Nichts läuft so, wie man es sich vorgestellt hat. Beim Einkauf landen plötzlich verschiedene Süßigkeiten und ein paar Tüten Chips auf dem Kassenband.
Abends, wenn man endlich mal etwas zur Ruhe kommen kann, werden dann gleich verschiedene Packungen der kalorienreichen Errungenschaften geöffnet und wild durcheinander verzehrt.
Dieses Verhalten schein so etabliert zu sein, dass es dafür einen Begriff gibt: Frustessen. Das muss doch dem ganzen Frust mal etwas Abhilfe schaffen. Es fühlt sich zwar so an, als ob man sich etwas gönnt und dadurch alles etwas besser wird. Aber eigentlich fühlt man sich danach doch eher schlechter und an der Alltagssituation und der inneren Einstellung ist auch nichts besser geworden.
„Die Alltagssituationen haben sich zwar nicht immer verändert, aber zumindest ich selbst.“
Und Jesus? Ach, auf Beten und so ist die Lust in solchen Momenten auch nicht gerade stark. Lieber allein sein, den Frust in sich hineinfressen und mit Süßigkeiten wegessen. Komisch eigentlich. Ich kenne dieses Verhalten und auch diese innere Abwehr, in solchen Momenten sein Herz Jesus auszuschütten und sich auf ihn zu fokussieren. Und das, obwohl ich schon so oft erlebt habe, wie eigentlich nur Jesus eine bestimmte Situation und Frustmomente aus der Welt schaffen kann.
Wie oft habe ich erlebt, dass Jesus mir eine neue Perspektive und neuen Mut geschenkt hat, nachdem ich einfach alles, was mich frustriert, auf ihn geschmissen habe. Die Alltagssituationen haben sich zwar nicht immer verändert, aber zumindest ich selbst. Und einige Male auch wirklich die Ursachen der Frustmomente.
Jesus will unseren Hunger stillen
Und trotzdem ist die erste Reaktion auf Frustmomente oftmals sich zu vergraben und sich etwas zu „gönnen“, weil man es ja gerade so schlecht hat. Tief drinnen steckt dahinter aber der eigentliche Wunsch, ja sogar das eigentliche Sehnen nach Sicherheit, Annahme und Anteilnahme. Das Sehnen nach innerem und äußerem Frieden. Der Wunsch, nicht alles selbst tragen zu müssen. Und da kommt Jesus wieder ins Spiel. Zwar in einem anderen Kontext, aber auch passend zu unseren Frustmomenten, hat Jesus einmal folgendes gesagt:
»Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.«
(Johannes 6, 35; Neue Genfer Übersetzung)
Das klingt ja zu schön um wahr zu sein. Doch geht es hier nicht um das physische Hunger- und Durstgefühl. Es geht unter anderem um eben jene Sehnsucht, die tief im Menschen steckt. Die Sehnsucht nach einer Liebe, die alles trägt und erträgt. Die Sehnsucht nach einem tiefen inneren Frieden, der auch mit einem selbst klarkommt. Es geht auch um eben solche Momente, die wir am liebsten durch beispielsweise Frustessen betäuben wollen.
Genussmittel statt Betäubungsmittel
Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ich möchte es mir zur Gewohnheit machen, zuerst zu Jesus zu laufen und ihm all meine Situationen und Frustmomente abzugeben. Natürlich kann ich mir auch mal etwas gönnen. Aber dann hoffentlich nicht als Betäubungsmittel, sondern als Genussmittel.
In der Jahreslosung heißt es ganz passend und an den eben genannten Satz anschließend:
»Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.«
(Johannes 3, 37; Einheitsübersetzung 2016)
Du bist Jesus wichtig
Manchmal denkst du vielleicht, dass deine Sorgen und deine Anliegen viel zu unbedeutend sind, um Jesus damit zu nerven. Aber du nervst Jesus nicht. Alles, was dich beschäftigt, beschäftigt auch ihn. Du bist ihm wichtig. Er nimmt dich ernst. Er nimmt dich wahr. Und er wird sich deiner annehmen, wenn du dich zu ihm aufmachst.
Manchmal braucht es etwas Überwindung, um sich von seiner inneren Frustcouch zu erheben, die Chips-Krümel wegzuwischen und sich in ein Gespräch mit Jesus zu begeben. Aber er wartet schon darauf und freut sich darüber, wenn du mit all deinem Frust zu ihm kommst. Das Brot des Lebens macht besser satt als trauriges Frustessen. Probier´s mal aus.
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